Pflegeausbildung: „Starkes Signal“ für Romed

von Redaktion

Sechs Projekte für innovative Konzepte ausgezeichnet – Pflegedirektorin Judith Hantl-Merget sieht Engagement bestätigt

Bad Aibling/Prien/Rosenheim/Wasserburg – Innovative Praxisanleitungskonzepte in der Pflege sind im Romed-Verbund mit einem besonderen Erfolg gekrönt worden. Das Landesamt für Pflege in Bayern hatte in diesem Frühjahr landesweit Prämien für zukunftsweisende Ansätze in der generalistischen Pflegeausbildung ausgeschrieben und jedes ausgewählte Projekt mit 10.000 Euro dotiert. Insgesamt standen 1,8 Millionen Euro zur Verfügung. Sechs Projekte aus den vier Kliniken des Romed-Verbunds wurden eingereicht – und alle sechs konnten die Jury überzeugen, wie der Verbund mitteilt.

Die ausgezeichneten Konzepte zeigen die Vielfalt der generalistischen Pflegeausbildung. Sie reichen von innovativen Ideen zur interprofessionellen Zusammenarbeit in der Geriatrie über neue Wege der Praxisanleitung während externer Einsätze bis hin zu strukturierten Onboarding-Prozessen für Auszubildende, die aus der ambulanten oder Langzeitpflege zurück in die Klinik wechseln. Zwei der prämierten Projekte setzen zudem auf Digitalisierung: Eines nutzt das evidenzbasierte Lern- und Anwendungsprogramm VAR Healthcare als Standardwerkzeug, ein weiteres vermittelt bereits zu Beginn der Ausbildung die Grundlagen der digitalen Pflegedokumentation.

Im letzten Drittel der Ausbildung übernehmen Examensanwärter erstmals die Anleitung von Auszubildenden des ersten Jahres. Dies stärke das Selbstbewusstsein und die Fachlichkeit, erleichtere aber auch den Neuen das Ankommen, wie eine beteiligte Praxisanleiterin berichtet. Pflegedirektorin Judith Hantl-Merget betont: „Das ist ein starkes Signal für unsere Ausbildungskultur.“ Sie hebt hervor, dass die bewusste Investition in gute Anleitung sich auszahle und die praktische Ausbildung im Romed-Verbund einen außerordentlich hohen Stellenwert habe.

Der Verbund zählt derzeit über 300 Auszubildende in der Pflege, mehr als 90 Prozent der Absolventen werden übernommen. Hantl-Merget sieht die Auszeichnung von sechs Praxisanleitergruppen als Beleg dafür, dass die Romed-Kliniken den Transformationsprozess in der Pflege nicht nur begleiten, sondern maßgeblich mitgestalten. Auch Friederike Kayser-Büker, Leiterin der Abteilung Praktische Ausbildung Pflege, betont die Bedeutung der Projekte für die Vorbereitung auf die Herausforderungen des Berufsalltags. Für die Krankenhäuser der Region bedeuten die Auszeichnungen vor allem Rückenwind. „Die Praxis verändert sich rasant – wir müssen unseren Auszubildenden ein sehr gutes Fundament geben, damit sie auf die wechselnden Herausforderungen des Berufsalltags optimal vorbereitet sind“, so Kayser-Büker.

Ab Dienstag, 1. April, wird im Rahmen der Fraktionsinitiativen des Landtags ein Praxisanleiterbonus ausgelobt. Einrichtungen, die innovative Praxisanleitungskonzepte entwickeln und umsetzen, können gefördert werden. Für jedes als besonders wertig eingestufte Konzept wird eine Prämie von 10.000 Euro gewährt. Der Antragszeitraum läuft noch bis Sonntag, 30. November. Zuständig ist das Bayerische Landesamt für Pflege. Ziel der Förderung ist es, den Theorie-Praxis-Transfer zu verbessern und vorbildliche Modelle bayernweit zu verbreiten. Bis zu 180 Einreichungen können gefördert werden.

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