Traunstein/Marquartstein/Übersee – Ein Urteil gegen einen weiteren Drogendealer im Umfeld eines Großlieferanten aus Marquarstein, der in zehn Jahren etwa eine halbe Tonne Drogen an seine Abnehmer im süddeutschen Raum verkauft hatte (wir berichteten), fällte die Siebte Strafklammer am Landgericht Traunstein mit Vorsitzender Richterin Christina Braune.
Sie verurteilte einen geständigen 31-jährigen Überseer zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und ordnete die Unterbringung zum Entzug in einer Fachklinik an. Vor Antritt der Therapie muss der Angeklagte noch zwei Jahre im Gefängnis verbüßen.
Gemäß Urteil hatte er bei etwa 30 Geschäften in den Jahren 2023 und 2024 mindestens 20 Kilogramm Rauschgift, darunter Kokain, Marihuana, Haschisch und andere Substanzen wie MDMA und Ketamin, gewinnbringend veräußert. Bei einem der zahlreichen Einzelgeschäfte hatte er ein Teppichmesser dabei. Das brachte dem Angeklagten unter anderem die Verurteilung wegen „bewaffneten Handeltreibens mit Drogen“ ein. Auch kaufte er Betäubungsmittel für den Eigenkonsum ein.
Weiterhin hatte er am Abend des 31. August 2024 in einem Zug von Rosenheim nach Freilassing randaliert, einen Mitreisenden schmerzhaft gebissen und anschließend auch noch Polizeibeamte beleidigt. Das schlug sich im Urteil, das über 100 Einzeldelikte nach dem Betäubungsmittelgesetz enthielt, als vorsätzliche Körperverletzung und Beleidigung nieder. Den Wertersatz aus den Drogendeals legte die Kammer mit gut 109.000 Euro fest. kd