Rosenheim – Den Start in die Adventszeit hätte sich Anke Pirchner wohl durchaus schöner vorstellen können. Sie betreibt das Gewürz- und Teegeschäft „Livadi“ in Schechen und hat auch einen Stand auf dem Rosenheimer Christkindlmarkt.
Am morgigen Freitag soll der Markt feierlich eröffnet werden. Für Anke Pirchner eigentlich eine schöne – wenn auch stressige – Zeit. Die nun durch einen Vorfall getrübt wurde.
Für die Betroffenen
ein großer Schock
Denn am Dienstag, 25. November, gegen 7.15 Uhr, krachte ein Auto gegen mehrere Verkaufsstände auf dem Max-Josefs-Platz – darunter auch der Stand von Anke Pirchner. Wie die Polizei mitteilte, wollte ein 34-jähriger Mann aus Rosenheim Waren in der Fußgängerzone ausliefern. Während der Fahrt kam er mit der linken Fahrerseite jedoch zu nah an einen Verkaufsstand.
„Durch die Wucht des Aufpralls wurde die Bude weggedrückt und gegen einen weiteren Verkaufsstand geschoben. Dieser Stand dann wiederum gegen eine weitere Bude“, erklärt Hauptkommissar Robert Maurer. Zudem riss ein Stromkabel und verursachte bei einem vierten Verkaufsstand einen sogenannten Spannungsschaden. „Der Schaden beläuft sich derzeit auf rund 21.000 Euro“, sagt Maurer.
Nur kurze Zeit später wurde Anke Pirchner vom Platzmeister über den Vorfall informiert. Sie und ihre Mitarbeiter seien vor Ort gewesen, hätten sich einen Überblick über die Situation verschafft. „Unsere Hütte ist ein wirtschaftlicher Totalschaden“, sagt sie einen Tag nach dem Vorfall am Telefon.
Ein Zimmereibetrieb habe dafür gesorgt, dass die Hütte zumindest noch für den Christkindlmarkt genutzt werden kann. Nach den drei Wochen muss sie dann entsorgt werden. Für Anke Pirchner ein schwerer Schlag.
„Wir hatten Glück, dass wir noch nicht alles eingeräumt haben“, sagt sie. So seien zwar Tee und Gewürze schon in der Hütte gewesen, das Geschirr aber noch nicht. Am gestrigen Mittwoch haben sich Pirchner und ihr Team einen Überblick über die Situation in der Hütte verschafft. „Wir wissen noch nicht, wie hoch der Schaden dort ist“, sagt sie. In den kommenden Tagen sei sie also vor allem mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Anschließend muss die noch fehlende Ware eingeräumt werden, bevor es dann am Freitag, 28. November, offiziell losgeht.
Deutlich glimpflicher lief es für Entenwirt Peter Schrödl ab. Seit 2015 ist er auf dem Christkindlmarkt vertreten. „Bei uns ist etwas Deko heruntergefallen. Ansonsten ist kein großer Schaden entstanden. Zum Glück, unsere Hütte ist ein Spezialbau, das wäre teuer geworden“, sagt er am Telefon. Mittlerweile sei auch schon alles wieder hergerichtet worden. „Wir freuen uns sehr, wenn es endlich losgeht“, sagt er.
Weder er noch Klaus Hertreiter können sich an einen Vorfall dieser Art erinnern. „So etwas in dieser Form ist noch nie passiert“, sagt der Geschäftsführer des Wirtschaftlichen Verbands auf OVB-Anfrage. Für die Betroffenen sei es ein großer Schock gewesen, trotzdem sei er froh, dass es nur ein Sachschaden war und dieser wieder behoben werden konnte, sodass alle Stände dennoch am Freitag eröffnen können. Auch eine Hütte des Wirtschaftlichen Verbands sei in Mitleidenschaft gezogen worden. „Zum Glück gab es hier aber nur kleinere Schrammen“, sagt Hertreiter. Für den Fall der Fälle hätte es noch eine Reserve-Hütte gegeben. Aber Hertreiter ist froh, dass es die nicht braucht. „Wir freuen uns auf die Eröffnung am Freitag und hoffen, dass bis dahin nichts mehr passiert“, sagt er.