Soyen/Wasserburg – Die Katze ist nun aus dem Sack. Ein weiteres Stück Natur kann in Zukunft umfassend geschützt, beziehungsweise wieder renaturiert werden. Denn der Bund Naturschutz hat anteilig mit dem Landratsamt Rosenheim zwei weitere Grundstücke in der Weiher Filzen auf Soyener Gemeindegebiet erworben. Die Absicht war im Vorfeld bisher nur vorsichtig angedeutet worden.
Spende ermöglicht
ökologische Aufwertung
Die drei Hektar großen, nicht unmittelbar zusammenhängenden Moorflächen teilen sich Bund und Landratsamt zu etwa der Hälfte.
Etwas ganz Besonderes dabei: Die vormaligen Besitzer, die Eheleute Brammer, spendeten den gesamten Verkaufserlös für die ökologische Verbesserung des veräußerten Moores.
Sowohl der Vorsitzende der Ortsgruppe Wasserburg des Bund Naturschutz, Max Finster, als auch der Biodiversitätsberater Jonas Garschhammer vom Landratsamt Rosenheim waren sich anlässlich einer Ortsbesichtigung einig, dass diese Spende zusammen mit weiteren staatlichen Fördermaßnahmen einen „großartigen Beitrag für den Moor-, Klima- und Naturschutz“ leisten könne.
Vor Ort wurden zusammen mit Raphaela Oeckl, Vertreterin der Unteren Naturschutzbehörde, gleich diverse ökologische Aufwertungsmaßnahmen durchgesprochen, mit deren Umsetzung alsbald begonnen werden soll. Dazu gehören Baggermaßnahmen, um durch Schaffung von Kleingewässern wieder Lebensräume und Laichmöglichkeiten für Amphibien wie Spring- und Laubfrösche zu schaffen. Das stehende Totholz und Bäume wie Birken und Erlen sollen dabei geschont werden, die vorhandenen Fichten werden dagegen entfernt, hieß es vor Ort. Da das Wasser in dem Moorbereich etwas weiter als bisher aufgestaut werden soll, wäre deren weitere Lebenserwartung ohnehin gering gewesen. Ein Moor ohne Wasser sei wie ein Mensch ohne Blut, philosophierte Finster hierzu. Die Renaturierung der Moorflächen werde zudem die Möglichkeit schaffen, einen weiteren Beitrag zur CO2-Reduzierung zu leisten.
Ein Gewinn für Klima
und Landwirtschaft
Die Spende der Familie Brammer, die dem Schöpfungsgedanken gerecht werde, bezeichnete Max Finster hocherfreut als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk für die Natur. Die nötigen Landschaftspflegearbeiten auf den erworbenen Flächen in dem bestehenden Biotopverbund werden von einem Landwirt erledigt. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen in der Umgebung bleiben uneingeschränkt auch weiterhin nutzbar, da vorhandene Gräben klare Grenzen zu den Moorbereichen schaffen.