Überraschende Wende im Fall Mike Glemser

von Redaktion

Ex-Starbulls-Profi zieht Klage zurück

Rosenheim – Die Tragödie ereignete sich im Februar 2023, nun ist sie – was die juristischen Auseinandersetzungen betrifft – abgeschlossen: Der frühere Rosenheimer Eishockey-Profi Mike Glemser zieht seine Klage gegen Jan-Niklas Pietsch zurück. Das teilte Pietschs Anwalt Wolfram Cech auf eine Anfrage des OVB mit. Der nach einem schrecklichen Unfall auf dem Eis gelähmte Glemser hatte seinen damaligen Riesserseer Kontrahenten Jan-Niklas Pietsch verklagt. Der Streitwert der Klage: über 800.000 Euro.

Klage wurde aufgehoben

Nach einem gescheiterten Güte-Termin im Januar 2025 in Garmisch-Partenkirchen sollte der Fall am 18. Dezember 2025 am Arbeitsgericht in Weilheim in Oberbayern verhandelt werden. Dieser Termin sei nunmehr aufgehoben, teilte Pietschs Anwalt dem OVB am gestrigen Montag mit. Über die Gründe verlautete er fürs Erste nichts, weder Mike Glemser noch seine Freundin Lara Lindmayer und sein Anwalt Oliver Negele waren zu erreichen.

Mit einem Schlag änderte sich für Glemser alles

Jan-Niklas Pietsch und Mike Glemser waren am 3. Februar 2023 im Drittliga-Spiel des SC Riessersee gegen die Starbulls Rosenheim aneinandergeraten. Glemser verlor im Zweikampf die Kontrolle über die Kufen und stürzte Kopf voran in die Bande.

Der Rosenheimer brach sich den vierten und fünften Halswirbel, ist seitdem gelähmt. Glemser wurde seitdem mehrmals operiert und hat hohe Kosten für den Umbau seiner Wohnung aufzubringen. Pietsch war zuvor kaum als überharter Spieler aufgefallen, die Schiedsrichter hatten auch die konkrete Szene zunächst nicht als Foul gewertet.

Mit dem Rückzug der Klage ist ein Rechtsstreit beendet, von dem viele Beobachter schwere Konsequenzen für den Sport befürchteten. Denn im Falle einer Verurteilung könnten künftig jegliche Fouls im Sport zu Rechtsstreitigkeiten mit hohen finanziellen Lasten führen, wie Wolfram Cech auch gegenüber dem OVB betonte. Lara Lindmayer bestätigt den Rückzug von der Klage und die Aufhebung des Termins. Über die Gründe werde man sich zu gegebener Zeit äußern, zuvor gebe es einige Dinge zu klären. Michael Weiser

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