Andächtige Stille auf 1724 Metern

von Redaktion

„Advent am Wendelstein“ verzaubert wieder zahlreiche Besucher – Reinerlös für OVB HeimatLichter

Brannenburg/Bayrischzell – Einstimmen auf die stade Zeit auf 1724 Metern Höhe: Der „Advent am Wendelstein“ verzauberte auch heuer wieder zahlreiche Besucher, die traditionell am zweiten Adventswochenende besinnliche Stunden abseits des vorweihnachtlichen Trubels erleben durften.

Wie jedes Mal aufs Neue ein besonderes Erlebnis war die Sonderfahrt mit der Zahnradbahn auf den verschneiten Wendelstein, wo die letzten Sonnenstrahlen noch zahlreiche Gäste ins Freie lockten, bevor im wohlig-warmen Wendelsteinhaus adventliche Stimmung einkehrte. Die Flintsbacher Alphornbläser hatten die Besucher davor schon bei der Ankunft am Bergbahnhof musikalisch begrüßt.

Weihnachtsspiele, die im Advent auf die Geburt Jesu einstimmen, gab es schon seit dem Mittelalter, erklärte Moderator Andreas Estner, ehe er zur Lesung der „Heiligen Nacht“ von Ludwig Thoma ansetzte. Diese einfachen Worte der Weihnachtslegende, gepaart mit leisem Humor, haben auch über 100 Jahre nach der Entstehung nichts von ihrer Wirkung verloren. Estner erweckte mit seiner angenehmen, modulierten Stimme die unterschiedlichsten Charaktere zum Leben. Die mühselige Herbergssuche mit verschlossenen Türen und Herzen ist leider auch in unserer heutigen Zeit so aktuell wie vor zweitausend Jahren. Und doch geben immer wieder Engel in Menschengestalt Hoffnung und Zuversicht: „Und fragt`s enk, ob dös nix bedeut`, daß`s Christkindl bloß Arme g`sehg`n hamm.“, so heißt es am Schluss der „Heiligen Nacht“. „Im Wald is so stad, alle Weg san vawaht“, sang der Haushamer Bergwachtgsang, während draußen um das Wendelsteinhaus der kalte Wind pfiff. Mit ihren warmen Stimmen beeindruckten Anderl Leidgschwendner senior, Andreas Leidgschwendner junior, Sepp Grundbacher und Martin Riedl die Zuhörer und präsentierten sich als perfekte musikalische Ergänzung der Worte Ludwig Thomas. Nicht zu vergessen auch Maria Holzer an der Zither und Heiner Oberhorner mit der Gitarre, die den Bergwachtgsang einfühlsam begleiteten und zudem mit eigenen Instrumentalstücken glänzten. Zur besonderen adventlichen Stimmung trug Veronika Estner bei, deren feine Harfenklänge sowohl die Worte ihres Ehemanns Andreas untermalten als auch den Zauber rund um die Geburt Christi in die Herzen der Zuhörer trug.

Andächtige Stille herrschte bis zum begeisterten Schlussapplaus im weihnachtlich geschmückten Panoramarestaurant, wo Wirt Domenico Mossa und sein Team die Gäste mit Kaffee, Glühwein, Plätzchen und Auerbräu-Bieren versorgten. „Schee war`s wieda“, war bei der abendlichen Fahrt zurück nach Brannenburg von vielen treuen Besuchern zu hören, für die der „Advent am Wendelstein“, unterstützt von der Wendelsteinbahn GmbH und der Auerbräu GmbH Rosenheim, zum festen Bestandteil für die Einstimmung auf Weihnachten gehört.

Der Reinerlös der Veranstaltung kommt auch in diesem Jahr wieder sozialen Projekten zugute: der Weihnachtsspendenaktion HeimatLichter sowie der Weihnachtsaktion „Leser helfen Lesern 2025“ des Miesbacher Merkurs.

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