Palling – Seit über einer Woche steht die Welt der Familie G. still. Am Mittwochabend, 3. Dezember, verunglückte Mario G. tödlich. Der 18-jährige Traunreuter war gegen 19 Uhr mit seinem BMW auf der Staatsstraße 2093 zwischen Altenmarkt und Palling unterwegs. Bei ihm im Auto saßen zwei weitere junge Männer – 18 und 19 Jahre alt. Wie die Polizei Traunreut mitteilte, passierte kurz vor Palling – im Bereich der Abzweigung zur Kreisstraße TS26 – die Tragödie. Der Fahranfänger kam in einer lang gezogenen Linkskurve nach rechts von der Straße ab, das Auto wurde über eine Leitplanke mehrere Meter durch die Luft geschleudert, kippte auf die rechte Seite und prallte frontal gegen einen Baum. Dort blieb das Wrack zwischen zwei Bäumen liegen. Der Aufprall war so heftig, dass das Dach des BMW abgetrennt wurde. Dabei erlitt der 18-Jährige so schwere Verletzungen, dass er noch an der Unfallstelle verstarb.
Am vergangenen Mittwoch fand der Trauergottesdienst mit anschließender Beerdigung im Waldfriedhof Traunreut statt. Um die damit verbundenen Kosten zu stemmen, startete seine Familie eine Spendenaktion. Innerhalb kürzester Zeit kamen so über 16.700 Euro zusammen. „Mario war ein wunderbarer Mensch, der immer für andere da war und das Leben in vollen Zügen genossen hat“, schreibt seine Familie.
Seine Schwester beschreibt ihn als „lustige und einzigartige Person.“ Sobald er einen Raum betreten habe, sei die Laune gestiegen. Konflikte habe er so schnell wie möglich lösen wollen. „Mario war eine sehr fröhliche Person“, sagt sie. Er habe jedem ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und hatte immer ein offenes Ohr. Bei jedem Abenteuer sei er dabei gewesen – egal ob klein oder groß. „Sein mitfühlendes Wesen und seine unerschütterliche Unterstützung machten ihn zu einer unverzichtbaren Stütze in unserem Leben“, heißt es vonseiten der Familie. Mario habe es durch seine Art geschafft, „Licht in die dunkelsten Zeiten zu bringen.“ Er war freundlich, klug, schüchtern, aber gleichzeitig offen und herzlich. „Er hat immer nur das Beste in anderen Menschen gesehen“, heißt es.
Mario sei ein absoluter Familienmensch gewesen. Noch gut erinnert sich die Familie an den letzten gemeinsamen Urlaub. Mario habe zum ersten Mal eine Flugreise gemacht. Ein Traum habe sich damit für ihn erfüllt. „Er war unser Mittelpunkt. Jetzt ist er unser Engel, der über uns wacht und uns mit seinem Licht begleitet“, sagt die Schwester. Die Polizei Traunreut hat die Ermittlungen zu dem Unfall weitestgehend abgeschlossen. Nach wie vor deute vieles darauf hin, dass der 18-Jährige wegen nicht angepasster Geschwindigkeit von der Straße abgekommen ist, teilt ein Polizeisprecher mit.
Das hätte die Spurenlage am Unfallort ergeben, bestätigt der Polizist. Nun müsse man abwarten, ob das Gutachten des Sachverständigen zu dem gleichen Ergebnis kommt. Auch der Gutachter werde sich nochmal das zerstörte Auto genau anschauen, die Spuren vom Unfallort auswerten und sich dann auf eine Unfallursache festlegen. „Das kann aber mehrere Monate dauern“, sagt der Polizist.
In der Zwischenzeit wolle die Polizei die beiden Mitfahrer des 18-Jährigen weiter vernehmen. „Und womöglich Zeugen des Unfalls“, sagt der Polizeisprecher. Von den zwei jungen Männern, die mit Mario G. im Auto saßen, gebe es gute Nachrichten. „Sie haben das Krankenhaus relativ schnell verlassen können und sind auf dem Weg der Besserung“, sagt der Polizist.