Rosenheim/Landkreis – Stadt und Landkreis Rosenheim erhalten im kommenden Jahr Schlüsselzuweisungen in Höhe von 112,28 Millionen Euro. Der Landkreis wird dabei mit 51 Millionen Euro unterstützt, die kreisangehörigen Gemeinden erhalten 30,59 Millionen Euro, auf die kreisfreie Stadt Rosenheim entfallen 30,68 Millionen Euro. Dies gab Bayerns Finanz- und Heimatminister Albert Füracker im Rahmen der Bekanntgabe der landesweiten Zuweisungen bekannt.
Für das Jahr 2026 stehen bayernweit rund fünf Milliarden Euro für die Schlüsselzuweisungen zur Verfügung – 131 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Die Mittel stellen den größten Einzelposten im kommunalen Finanzausgleich dar, der insgesamt ein Volumen von 12,83 Milliarden Euro umfasst. Auf diese Summe hatten sich der Freistaat Bayern und die kommunalen Spitzen am 30. Oktober verständigt. Der kommunale Finanzausgleich wurde um 846 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr erhöht.
„Auch in Zeiten steigender Kosten gilt: Unsere Kommunen können sich auf den Freistaat Bayern verlassen“, betont CSU-Landtagsabgeordneter Daniel Artmann. Bayern liege bei der kommunalen Investitionsquote seit Jahren bundesweit an der Spitze. „Doch auch die Kommunen sind von den Kostenexplosionen dieses Jahres betroffen. Deswegen werden die Schlüsselzuweisungen weiter erhöht – damit unsere Kommunen ihre Aufgaben erfüllen und weiter in die Zukunft investieren können.“
Die Schlüsselzuweisungen können frei verwendet werden und sind damit – neben eigenen Steuereinnahmen – eine der wichtigsten Einnahmequellen der Kommunen. „Wir stärken damit die kommunale Selbstverwaltung und ermöglichen passgenaue Angebote vor Ort“, so Landtagsabgeordneter Sebastian Friesinger.
Auch Josef Lausch, Landtagsabgeordneter der Freien Wähler, hebt die Bedeutung des gestärkten Finanzausgleichs hervor: „Unsere Kommunen müssen immer größere Ausgaben schultern, vor allem im Sozialbereich. Mit einem kräftigen kommunalen Finanzausgleich stärken wir Bezirken, Landkreisen, Städten und Gemeinden den Rücken.“ Er verweist auf die Verhandlungen, bei denen die Freien Wähler als Regierungsfraktion maßgeblich beteiligt waren.
Lausch warnt jedoch vor wachsenden Belastungen: Ohne ausreichende Investitionen drohe eine Abwärtsspirale mit Folgen für die gesamte bayerische Wirtschaft. Er fordert unter anderem Bürokratieabbau und eine stärkere Berücksichtigung der kommunalen Leistungsfähigkeit auf Bundesebene: „Hohe Standards und ein teurer Sozialstaat kosten Geld, das wir nicht mehr haben.“
Neben den bayerischen Schlüsselzuweisungen profitieren die Kommunen im Jahr 2026 auch von rund 3,9 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen des Bundes für Infrastruktur. Zwei Milliarden Euro davon fließen als kommunales Investitionsbudget direkt an die Kommunen. Für den Landkreis Rosenheim stehen daraus 41,52 Millionen Euro bereit, für die kreisfreie Stadt Rosenheim 9,7 Millionen Euro. Insgesamt sind damit 51,22 Millionen Euro für förderfähige Projekte in der Region abrufbar.
Ein besonderer Dank, heißt es in der Pressemitteilung weiter, geht an die Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig, die sich in Berlin für die Belange der Kommunen eingesetzt habe. „Mit den bereitgestellten Mitteln setzen wir ein klares Signal: Der Bund steht verlässlich an der Seite unserer Städte, Gemeinden und Landkreise“, so Ludwig. Die Investitionsgelder sollen helfen, wichtige Projekte wie Schulen, Kitas, Straßen, Brücken und digitale Infrastruktur zügig umzusetzen und die Kommunen zukunftsfest aufzustellen.