Rosenheim – Der FOSBOS Rosenheim ist es gelungen, zusammen mit der AOK Bayern die Wanderausstellung „Einfach menschlich“ zum Thema Sucht nach Rosenheim zu holen. Seit Anfang Dezember besuchten überwiegend Schüler der FOSBOS die Ausstellung, die nicht Verbote und den erhobenen Zeigefinger in den Vordergrund stellt, sondern bei der Besucher erfahren, wie verschiedene Wege in süchtiges Verhalten aussehen.
Die Ausstellung geht dabei von einem weit gefassten Suchtbegriff aus, der süchtiges Verhalten nicht nur im Kontext von harten Drogen oder Alkohol problematisiert. Stattdessen haben auch Suchtproblematiken wie Spiel-, Computersucht, Ess- oder Kaufsucht eine gleichrangige Bedeutung in der Ausstellung.
Am morgigen Mittwoch besteht auch für die Öffentlichkeit von 13.30 bis 15.45 Uhr die Möglichkeit, die Ausstellung individuell zu besuchen. In der Ausstellung im Haus C der FOSBOS an der Westerndorfer Straße 45 in Rosenheim stehen zusätzlich die Macher der Ausstellung für Information und Fragen zur Verfügung.
Landrat Otto Lederer hatte bereits bei der Ausstellungseröffnung den Organisatoren und Gönnern der Ausstellung gedankt: „‚Einfach menschlich‘ bedeutet, Respekt und Bemühen um Verständnis im menschlichen Miteinander, gerade gegenüber erkrankten Menschen. In der Diskussion um süchtiges Verhalten und Suchtmittel haben moralische Wertungen und pädagogische Zeigefinger keinen Platz“, so Lederer. Der Landrat verwies auf dramatische Zahlen an Suchterkrankungen in Bayern und verwies auf die Präventionsangebote im Gesundheitsamt Rosenheim.
Die Ausstellung „Einfach menschlich“ tourt seit mehr als 25 Jahren erfolgreich durch Deutschland. Der in vielfältigen Rückmeldungen überzeugend dokumentierte Erfolg dieser Präventionsmaßnahme gründet sich nicht nur auf das Präsentationskonzept, sondern vor allem auch darauf, dass die Besucher in der Ausstellung nicht alleine gelassen werden. Die Möglichkeiten zu individuellen Gesprächen wie zu Gruppengesprächen sind fester Bestandteil des Konzeptes der Ausstellung, welches der Regensburger Verein Suchtprävention und Genesung entwickelt hat. zaa