Rosenheim – Wie kann die Rosenheimer Luft von 30,98 Tonnen Stickoxid (NOx) befreit werden? Ganz sicher nicht durch eine Nachrüstung von Euro-5-Dieseln, wie sie heute beim Autogipfel in Berlin zur Debatte steht. Denn die hiesigen Euro-5er produzieren in Rosenheim nur 29,16 Prozent der Diesel-Stickoxide. Das geht aus einer aktuellen Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes hervor.
Anders sieht’s bei den Diesel-Pkw aus, die noch Schadstoffklasse Euro 4 und niedriger haben: Die kommen auf einen Anteil von 65,07 Prozent. Der Nachteil: Zugelassene Nachrüstlösungen gibt’s nicht und auch mit einem Softwareupdate geht gar nichts.
Seit in Stuttgart die Deutsche Umwelthilfe und das grün-schwarz regierte Baden-Württemberg vor dem Verwaltungsgericht die Klingen kreuzten, führt – aus juristischer Sicht – an einem Fahrverbot für Diesel-Fahrzeuge in vielen deutschen Städten wie München vermutlich kein Weg vorbei. Das will der Diesel-Gipfel heute in Berlin, an dem ein Großteil des Kabinetts und die Autobosse sowie Gewerkschaftsvertreter teilnehmen, jedoch verhindern.
In der Stadt Rosenheim finden derzeit, wie berichtet, keine Luftschadstoffmessungen statt. Die letzten gab es von Juni 2013 bis Juni 2015 in der Hubertusstraße. Sie ergaben nach Angaben der Stadt, dass die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten wurden. Die Gefahr einer Überschreitung sieht die Kommune nach Angaben von Rechtsdezernent Herbert Hoch derzeit in keinem Bereich der Stadt – trotz des starken Durchgangs- und Pendlerverkehrs. zs/duc