Rosenheim – „Auflösung einer hervorragenden Wohlfahrtseinrichtung. Nach 38monatigem Betriebe hat heute das „Genesungsheim Kaiserbad“ seine Pforten geschlossen, da die Räume von der Militärverwaltung für andere Zwecke benötigt werden. Voll tiefer Wehmut haben die Verwundeten und Kranken die ihnen liebgewordene Stätte verlassen, um in das Vereinslazarett Oberaudorf überzusiedeln.“
*
„Katholischer Dienstmädchenverein. Am kommenden Sontag, den 11. November, nachmittags 3 Uhr, hält obiger Verein im Katholischen Gesellenhaus (Alte Post), seine Novembermonatsversammlung ab. Es ergeht daher an die titl. Herrschaften das höfl. Ersuchen, ihre Dienstmädchen auf diese Versammlung aufmerksam zu machen und zu derselben gütigst entsenden zu wollen.“
„Mit einem Kostenaufwand von rund 600000 Mark soll aus der Gabrielwiese ein ,Ersatzstadion‘ geschaffen werden, das wenigstens in etwa den Anforderungen gerecht wird, die heute an eine Sportstätte gestellt werden. Das Stadion wird dem TSV 1860 zu treuen Händen übergeben, soll für besondere Veranstaltungen aber auch den übrigen Rosenheimer Sportvereinen zur Verfügung stehen. Das künftige Stadion an der Jahnstraße wird ein neu angelegtes Spielfeld und die notwendigen Einrichtungen für leichtathletische Kämpfe besitzen. Die übrigen Rosenheimer Sportvereine befürchten und ihre Sprecher gaben diesen Bedenken unverhüllt Ausdruck, daß durch diesen großzügigen Ausbau der Gabrielwiese eine Schmälerung ihrer eigenen Interessen eintritt.“
„Ehe sich die Rosenheimer Stadträte für die von Oberbürgermeister Dr. Steinbeißer vorgeschlagene neue Linienführung der B 15 entschieden, diskutierten sie zweieinhalb Stunden lang nochmals alle Für und Wider (Anmerkung der Redaktion: Bis dahin Kufsteiner Straße, Münchener Straße, Max-Josefs-, Ludwigsplatz, Kaiserstraße. Neuer Vorschlag: Happing, Kastenau, Rathausstraße, Prinzegentenstraße, Westerndorfer Straße. Knappe fünf Millionen Mark sollte die Straße kosten, wovon die Hälfte als Staatszuschuß zu erwarten war). SPD-Fraktionsführer Hans Schneider meinte, es sei falsch, sich um eines Zuschusses wegen in eine Abstimmung hineintreiben zu lassen und Beschlüsse zu fassen, die auf Jahrzehnte hinaus schwerwiegende Folgen nach sich ziehen werden. Auch Franz Weinzierl war von der neuen Trasse nicht begeistert. Leider gebe es aber keine bessere Lösung. Die einmal im Gespräch gewesene Westumgehung sei schon deshalb irreal, weil sie über das Landkreisgebiet führe und der Landkreis verständlicherweise kein Interesse daran habe, die Verkehrsprobleme der Stadt zu lösen.“
*
„In drei Abschnitten entsteht in Rosenheim der Neubau der Staatlichen Ingenieurschule für Holztechnik mit einem Kostenaufwand von rund acht Millionen Mark. Das Richtfest für den Neubau des „Holztechnikums“, wie vom Volksmund die staatliche Ingenieurschule für Holztechnik immer noch genannt wird, konnte in bester Stimmung begangen werden, denn der Rohbau des Haupttraktes mit den Hörsälen wuchs termingerecht in die Höhe.“
*
„Die Stadt Rosenheim hat die Gemeinde Aising gebeten, einer geringfügigen Grenzänderung im Bereich der Mangfallbrücke über die Mangfall zuzustimmen. Die Gemeinde wäre einverstanden, stellt aber eine Reihe von Bedingungen. Die Stadt soll der Gemeinde Aising
einen großzügigen Anteil an der Kläranlage einräumen. Beim Bau der Kläranlage hatten seinerzeit die beteiligten Stadtrandgemeinden verhältnismäßig niedrige Einwohnergleichwerte (Bevölkerungszahl) gemäß der zu erwartenden Entwicklung angemeldet, um die Kostenbeteiligung möglichst gering zu halten. Der Pferdefuß dieses Verhaltens stellte sich bald heraus, als die Gemeinden Schwierigkeiten für die Genehmigung neuer Bauvorhaben bekamen.“
*
„Die Verhandlung über den Verkauf des städtischen Gebäudes an der Königstraße 7 sind soweit gediehen, daß demnächst die Verbriefung erfolgen kann. Käufer ist der Inhaber der Rosenheimer Handelsschule, Dr. Kalscheuer.“
„Das derzeit größte sozialpolitische Problem, die Wohnungsnot, steht derzeit im Mittelpunkt der Arbeit des SPD-Ortsvereins Innenstadt. Zu diesem Zweck informierten sich die Mitglieder des Vorstands bei der Rosenheimer Wohnbaugesellschaft (GRWS). Geschäftsführer Santer berichtete, der soziale Wohnungsbau sei seiner Meinung nach „am Einschlafen“. Dazu sei es gekommen, weil die staatlichen Zuschüsse stagnieren und es durch die seit Jahren gleichbleibenden Einkommensgrenzen selbst für „Normalverdiener“ fast unmöglich sei, eine Sozialwohnung zu bekommen.“
*
„Eine bessere Übersicht über städtische Bauvorhaben mit einem Aufwand von mehr als 100000 Mark wünscht sich die CSU-Fraktion. Sie hat daher beantragt, schon während der Planung verschiedene Kontrollen einzubauen. Bisher, so heißt es in dem Antrag, würden die Haushaltsansätze immer wieder überschritten.“re