Gruppenleiterin Gisela Strigl-Wiechmann
Wer die Diagnose „Krebs“ bekommt, ist erst ein Mal geschockt. Obwohl Gisela Strigl-Wiechmann bereits vor 14 Jahren an Brustkrebs erkrankte, kann sie sich noch sehr genau an das Gefühlschaos von damals erinnern. Die 58-jährige Diplom-Pädagogin leitet seit elf Jahren die Gruppe „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ in Rosenheim und hilft den Betroffenen einen ganz persönlichen Umgang mit der Krankheit zu finden.
Wie helfen Sie betroffenen Frauen, die Kontakt zu Ihrer Selbsthilfegruppe aufnehmen?
In erster Linie unterstützen wir die Ratsuchenden darin, sich in möglichen Entscheidungsfragen zur Therapie und Behandlung zu sortieren, falls nötig, auch eine zweite Meinung einzuholen. Dabei geben wir keine medizinischen Ratschläge, das überlassen wir den Ärzten. Vielmehr können sich die Frauen innerhalb der Gruppe über ihre Therapien austauschen und von Erfahrungen anderer Frauen profitieren. So kann manchmal die Angst vor Untersuchungen und Behandlungen überwunden werden.
Inwieweit können Sie auch die Persönlichkeit der Betroffenen stärken?
Ich denke, dass ein aufgeklärter und positiv denkender Mensch eine höhere Chance auf Heilung entwickelt. Darin liegt einer unserer Schwerpunkte. Wir bieten Gesprächskreise in den Kliniken Bad Trissl und Medical Park Blumenhof Bad Feilnbach an, informieren über soziale Hilfen, Versicherungs- und Schwerbehindertenrecht und organisieren Vorträge von Fachleuten aus den verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens.
Welche Verbindung hat die Gruppe zur Romed-Klinik Rosenheim?
Vor allem eine lange Partnerschaft, die in einem Kooperationsvertrag festgehalten ist. Wir sind Teil des zertifizierten Brustzentrums und des gynäkologischen Zentrums, was die Teilnahme an Qualitätszirkeln, Veranstaltungen und Patientenbesuche beinhaltet.
Wie kann ich als Betroffene Kontakt zur Selbsthilfegruppe aufnehmen.
Wir haben zwei Gruppen, die sich am zweiten beziehungsweise am vierten Dienstag im Monat jeweils am Nachmittag oder am Abend treffen.
Mehr Informationen gibt es im Internet unter www. frauenselbsthilfe.de/rosenheim.html.Interview Lezius-Pratsch