CSU-Senioren-Union

Würdevoll leben können

von Redaktion

Sozialamtsleiter informierte über das Thema Altersarmut

Rosenheim – Die Wirtschaft boomt und die Arbeitslosigkeit tendiert in Richtung Vollbeschäftigung. Trotzdem droht vielen Senioren die Altersarmut. Was ist Wahres dran an diesem Menetekel? Darauf erhielten die Mitglieder der Rosenheimer Senioren-Union (CSU) unter Vorsitz von Sieglinde Wunsam bei einer Versammlung im Gasthaus Höhensteiger in Westerndorf St. Peter Antworten von Sozialamtsleiter Christian Meixner.

Eingangs skizzierte Meixner das Aufgabenspektrum des Sozialamtes: „Bedürftigen durch Sozialleistungen ein Leben zu ermöglichen, das der Würde des Menschen entspricht“. Darunter fallen die Gewährung von Sozialhilfe, die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung sowie die Bearbeitung sozialer Angelegenheiten wie Wohngeld, Bildungs- und Teilhabeleistungen. Auch die Obdachlosenhilfe und die Betreuung von Asylbewerbern gehören dazu.

Zusätzlich als Ansprechpartner für alle Seniorenfragen, so Sozialamtsleiter Meixner, steht in der Stadt Rosenheim auch der Seniorenbeirat mit seinem Vorsitzenden Josef Kugler zur Verfügung. Speziell für Belange der Menschen mit Behinderung berät Behindertenbeauftragte Christine Mayer.

Der demografische Wandel, die historisch niedrigen Zinsen auf Rücklagen zur privaten Altersversorgung, das sinkende Rentenniveau, die Zunahme von Minijobs und Teilzeitkräften sind nach Erfahrungen von Meixner Gründe für die Altersarmut. Der prognostizierte Wandel in der Arbeitswelt trage ebenfalls dazu bei. Als armutsgefährdet gelten Rentner, deren monatliches Netto-Einkommen derzeit unter 958 Euro liegt. Der Sozialetat sowohl im Bund als auch in den Kommunen „mausert“ sich allmählich zum größten Haushaltsposten, bedauerte der Referent.

Auf Rosenheim bezogen nannte Meixner folgende Vergleichszahlen: Das Gesamtvolumen des städtischen Ergebnishaushaltes belaufe sich für 2017 auf 190 Millionen Euro. Das Gesamtvolumen der Brutto-Aufwendungen für soziale Sicherung wie Sozialhilfe, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung sowie Wohngeld betrage 27 Millionen Euro. Zum Vergleich: Die Brutto-Aufwendungen für Kinder- und Jugendhilfe im gleichen Zeitraum belaufen sich auf 42 Millionen Euro.

Große Sorgen bereitet Sozialamtsleiter Meixner die Wohnungssituation in Rosenheim. Es werde immer schwerer, bezahlbaren Wohnraum für sozial Bedürftige zu beschaffen.je

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