Viele Weihnachtsmärkte öffnen bereits an diesem Wochenende, obwohl noch gar nicht Adventszeit ist. Warum hält sich der Wirtschaftliche Verband als Veranstalter des Rosenheimer Christkindlmarktes an die Tradition, am Freitag vor dem ersten Advent zu starten?
Klaus Hertreiter: Darüber gab es gar keine große Diskussion. Die Erfahrungswerte der Beschicker, mal abgesehen von den gastronomischen Betrieben, sagen zudem aus, dass sich das wirtschaftliche Ergebnis auch bei einer Woche weniger beziehungsweise mehr an Öffnungstagen nicht großartig unterscheidet. Das Besucherverhalten passt sich vielmehr den Marktöffnungszeiten an und kommt bei weniger Tagen einfach häufiger in die Innenstadt.
Heiligabend fällt 2017 auf einen Sonntag, der Christkindlmarkt schließt deshalb bereits am 23. Dezember. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Das war bei uns schon immer so, sofern der 24. Dezember auf den vierten Adventssonntag gefallen ist. Von daher bleiben wir dieser Regelung treu. Wir haben uns dazu im Vorfeld auch die Meinung der Beschicker eingeholt, die es letztlich ja am meisten betrifft, und da wurde mit deutlicher Mehrheit für einen Heiligabend zu Hause plädiert. Abgesehen davon ist uns die Öffnung an Heiligabend aber eine lieb gewordene Tradition, die wir als Veranstalter, die Beschicker und vor allem unsere Besucher in anderen Jahren nicht missen möchten.
Immer mehr Weihnachtsmärkte öffnen bis zum Jahreswechsel. Was halten Sie von diesen Entwicklungen?
Das ist eine Entwicklung, die schon seit einiger Zeit in den angrenzenden Nachbarländern sowie einigen Großstädten zu beobachten ist. Für uns gilt, dass die Adventszeit und Weihnachten mit den Feiertagen abgeschlossen sind und daher auch Christkindlmärkte keine Berechtigung mehr haben. Außerdem hat ein Großteil der angebotenen Waren ja unmittelbaren Bezug zum Weihnachtsfest. Für diese Betriebe macht eine „verlängerte“ Weihnachtszeit gar keinen Sinn.Interview: Heike Duczek