Rosenheim – Der zwölfjährige Andreas Heiß aus Rosenheim ist Fechter beim Sportbund DJK Rosenheim. „Da muss man sich voll konzentrieren“, meint der Gymnasiast, der erst seit eineinhalb Jahren beim Sportbund dienstags und freitags ins Training geht. Um an Turnieren teilnehmen zu können, muss man erst einmal eine Prüfung ablegen, sozusagen einen „Fechtführerschein“ machen, der aus einem theoretischen und einem praktischen Teil besteht. Aber die Prüfung war für Andreas kein Problem, denn das Fechten bereitet ihm großen Spaß. So war es kein Wunder, dass er gleich bei seinem ersten Auswärtsturnier, dem Donau-Iller-Cup in Ulm, den zweiten Platz errang. Auch die zwölfjährigen Yeliz Dagli und Yasin Quakad verbuchten bereits Auswärtserfolge beim Maikäferturnier in Füssen, freuten sich die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung der Abteilung.
Erfolge bei Europameisterschaften
Die „Alten“ stehen ihren jungen Kollegen aber in nichts nach. Bei der Europameisterschaft in Chiavari, Italien, nahmen Uli Klöpper in der Altersgruppe 40 bis 49 und Roswitha Gindert-Wulff in Altersklasse 50 bis 59 teil. Roswitha Gindert-Wulff verpasste nur knapp das Viertelfinale und belegte am Ende den achten Platz.
Höhepunkt für die Rosenheimer Sportbund-Fechter ist die Vereinsmeisterschaft auf der Fraueninsel. 33 Teilnehmer aus Rosenheim, Feldkirchen, Prien und Salzburg kämpften im vergangenen Jahr um die Pokale. Uli Köpper holte sich bei den gemischten Gefechten im Florett den zweiten Platz, Simon Kornprobst wurde Sieger mit dem Degen vor Stephan Stich. Bei den Schülern holte sich der zwölfjährige Andreas Heiß auch hier einen Sieg, nachdem er im Stichkampf gegen Yeliz Dagli 4:0 gewonnen hatte. Die Siege in der Jugend holten sich Florian Benders und Lorenz Widmann vom TV Feldkirchen.
Circa 30 Aktive zählt die Fechtabteilung des Sportbund DJK zurzeit, die Hälfte davon sind Schüler und Jugendliche. „Fußball ist halt attraktiver und wird massiv beworben“, meint Claus Köstner, der seit vielen Jahrzehnten begeisterter Fechter ist und die Geschicke nun als Abteilungsleiter begleitet.
Frank Baehrens hatte sich nach 15 Jahren bei den Neuwahlen nicht mehr zur Verfügung gestellt. Alle anderen Positionen bleiben unverändert: Kassier ist Konstanze Klöpper, ihre Schwester Ulrike übernimmt weiterhin die Jugendarbeit. Die liegt der Abteilung besonders am Herzen und ist für den neuen Vorstand Claus Köstner eine echte Herzensangelegenheit. „Fechten fördert Koordination und Konzentration und man kann es sein Leben lang machen. Es gibt eigentlich keine Altersgrenze und in unseren Trainings wird bunt gemischt: Schüler gegen alte Fechthasen, männlich gegen weiblich. Bei einer so kleinen Abteilung muss man eben flexibel sein. Unser ältester Fechter ist über 90.“ Und die Gemeinschaft wird großgeschrieben.
Fechtgruppe am Gymnasium Raubling
„Rosi“ Roswitha Gindert-Wulff leitet als Sportlehrerin die Fechtgruppe am Gymnasium Raubling. Auch sie findet, dass Fechten „ein toller Sport“ ist, den man sich einmal anschauen sollte. Eine Grundausrüstung ist vorhanden, also Kleidung, Fechtweste und Maske werden gestellt.
Die Abteilung wirbt derzeit intensiv um weiteren Nachwuchs. Andi Heiß ist auf jeden Fall entschlossen, dabeizubleiben. Ausprobieren kann man das Fechten jeden Dienstag und Freitag in der Schießstattstraße in Rosenheim ab 19 Uhr.
Eine persönliche Anmeldung ist nicht nötig aber sinnvoll bei Claus Köstner unter Telefon 44317. Informationen gibt es unter www.fechten-rosenheim.de.
pom