Am Rande notiert

„Wirklich schon wieder …

von Redaktion

… ein Jahr,“ sang 1970 der Liedermacher Reinhard Mey auf dem Album „Aus meinem Tagebuch“. Kürzlich wurde der Berliner Barde 75 Jahre alt. Kinder, wie die Zeit vergeht, sagen sich da seine Fans, die ihn auch mehrmals in Rosenheim auf der Bühne erleben konnten. Vielleicht kommt er bald mal wieder.

Ja, 2018 werden wir alle wieder ein Jahr älter. Die Jüngeren erwarten ungeduldig ihren 16. Geburtstag, der jeweils zur erweiterten Teilnahme am gesellschaftlichen Leben berechtigt. Aber noch dringender wird der 18. Geburtstag herbeigesehnt, der die Volljährigkeit und somit das Erwachsensein bescheren soll – auch, wenn es bei manchen erst so um die 50 eintritt …

Der Fünfziger wird gerne kräftig gefeiert, aber bei späteren runden Geburtstagen verzagen manche Zeitgenossen, das publik zu machen oder gar zu feiern. „Altwerden ist nichts für Feiglinge“, betitelte der 2014 gestorbene Schauspieler Joachim Fuchsberger sein 2010 erschienenes Buch nach einem Zitat seiner Kollegin Mae West. In dem heiter-ironischen, später verfilmten Buch plaudert der damals 84-Jährige nachdenklich darüber, wie es sich anfühlt, langsam dahinzuwelken, aber sich den Lebensabend nicht durch demografische Schwarzmalerei verderben zu lassen.

.„Alt werden ist noch immer die einzige Möglichkeit, lange zu leben“, hatte schon der Schriftsteller Hugo von Hofmannsthal erkannt. Das Beruhigende am Älterwerden ist, dass alle Bekannten mitmachen. Zum Schluss eine Antwort auf die Frage: „Wie soll man alt werden?“ Antwort: „Kind bleiben!“

Artikel 1 von 11