Rosenheim – Gut gemeint ist nicht unbedingt auch gut gemacht: Aus falsch verstandener Tierliebe werden regelmäßig rund um die städtischen Mangfallbrücken oder am Werkskanal Enten, Schwäne und Tauben gefüttert. Das gefährdet nach Angaben des städtischen Umweltamtes aber die Tiere. Denn in Speiseresten enthaltenes Salz und auch Gewürze verursachen bei Wildtieren Durchfall und Koliken.
Bleiben Speisereste im Gewässer, sinkt der Sauerstoffgehalt des Wassers, warnt die Stadt. So werde zum Beispiel bei der Zersetzung von eineinhalb Kilogramm Brot Sauerstoff aus 100 Kubikmetern Wasser verbraucht, rechnet die Kommune vor. Bei der Zersetzung entständen außerdem Bakterien, die bei Wasservögeln zu Muskellähmungen führen könnten.
Durch das zusätzliche und leicht zu erreichende Nahrungsangebot brüten außerdem Tauben vermehrt auch im Winter. Schon jetzt leidet Rosenheim unter einer Taubenplage. „Die immer größer werdende Population bietet, ebenso wie die rasante Vermehrung von allesfressenden Ratten, beste Voraussetzungen für Parasitenbefall oder die Übertragung von Krankheiten“, warnen Umwelt- und Tierexperten.
Weitere Informationen gibt es beim Umwelt- und Grünflächenamt, Telefon 3651692