GRWS: Architekturwettbewerb für Bauprojekt Lena-Christ-Strasse geht in die zweite Phase

Ein neuer Stadtteil entsteht

von Redaktion

Rosenheim erhält einen neuen Stadtteil: An der Lena-Christ-Straße im Norden entstehen ab 2020 rund 200 Wohnungen. 600 Menschen finden dort ein neues Zuhause. Bauträgerin ist die GRWS. Sie hat einen Architektenwettbewerb ausgelobt, zwölf Arbeiten liegen bereits vor. Am 25. April fällt die Entscheidung des Preisgerichts.

Rosenheim – Den Baugrund von rund 10000 Quadratmeter hat die GRWS, wie berichtet, im Tausch mit der Bogensiedlung vom Freistaat erhalten, weitere 7300 Quadratmeter befanden sich schon in ihrem Besitz. Profitieren werden Hochschule, Studierende und Wohnungssuchende gleichermaßen: Die Hochschule kann ihr Areal an der Bogenstraße erweitern und zu einem kompakten und funktionsfähigen Campus erweitern und somit letztendlich auch die Zahl der Studenten von derzeit 6000 auf 8000 erhöhen. Die Stadt bekommt 200 Neubauwohnungen, die dringend benötigt werden. Vorgesehen ist eine Mischung: zu 50 Prozent geförderte, zu 50 Prozent frei finanzierte Wohnungen.

Das Projekt an der Lena-Christ-Straße ist aktuell eines der größten Bauvorhaben im Stadtgebiet. „Die Chance, ein in der Stadt gelegenes Gelände in dieser Größenordnung zu bebauen, hat man nicht jeden Tag“, betont Joachim Seethaler, technischer Leiter bei der GRWS, und für das Projekt verantwortlich.

Selbst für die bauerfahrene GRWS stellt dieses städtebaulich spannende Vorhaben nach eigenen Angaben eine Herausforderung dar. Die Idee: Mit nachhaltiger Architektur einen Akzent setzen für zeitloses, qualitativ hochwertiges Wohnen und Leben mit urbanem Charakter. „Es geht uns nicht darum, Wohnungen in austauschbaren und gesichtslosen Wohnblöcken zu stapeln, sondern darum, ein lebendiges Wohngebiet in Rosenheim entstehen zu lassen, in dem man gerne wohnt“, erklärt Joachim Seethaler. „Wir möchten Stadträume entwickeln und nicht nach Abstandsflächen maximierte Wohnsiedlungen.“

600 Menschen finden neue Heimat

Damit sich dieses Ziel realisieren lässt, wurde bereits im Vorfeld ein ungewöhnlicher Weg gewählt: Zu dem Architektenwettbewerb wurden direkt 35 namhafte Architekturbüros aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz eingeladen, die in den vergangenen Jahren im Wohnungsbau erfolgreich Akzente gesetzt haben. 24 signalisierten ihr Interesse an einer Wettbewerbsteilnahme. Aus ihren Reihen wurden wiederum zwölf ausgewählt, unter ihnen einige der namhaftesten Büros Deutschlands, die sich mit zukunftsweisenden Wohnraumkonzepten schon einen Namen gemacht haben und aktuell tonangebend im Bereich des nachhaltigen Wohnungsbaus sind. „Wir versprechen uns durch diese Form des Wettbewerbs viele richtungsweisende Impulse, mit neuen Ansätzen, die dieses neue Quartier zu etwas Eigenständigem und Neuem in Rosenheim machen“, so Joachim Seethaler. Er wünscht sich keine „modische Architektur“ mit kurzer Verfallszeit, sondern ein Wohngebiet, das auch noch in 20 Jahren für rund 600 Bewohner attraktiv und lebenswert ist“.

Die Planungen zum Wohnbau schließen auch die Grünflächen ein. Die Allee entlang der Westerndorfer Straße muss zwingend vollständig erhalten bleiben. Der vitale Baumbestand innerhalb des Bauquartiers wird ebenfalls in die Neubauplanung integriert. Zusätzlich will die GRWS gut und vielfältig nutzbare Freiflächen mit hoher Aufenthaltsqualität schaffen, beispielsweise Kinderspielplätze.

Der Fokus des gesamten Bauprojekts liegt auf hoher Lebensqualität durch moderne, großzügig konzipierte Wohnungen mit ansprechendem Umfeld. Bei den Entwürfen werden auch Vorschläge erwartet, die eine Anbindung des neuen Wohnquartiers an das Stadtteilzentrum Lessingstraße vorsehen, um die Nahversorgung der zukünftigen Bewohner des Gebiets an der Lena-Christ-Straße sicherzustellen.

Am 25. April wird der Architektenwettbewerb mit der Preisgerichtssitzung abgeschlossen. Am 27. April wird die Entscheidung über die Preisträger einem Fachpublikum und der Presse vorgestellt. Das Preisgericht setzt sich zusammen aus einer Fachjury mit sechs Architekten und Landschaftsarchitekten, vier Stadträten und dem Geschäftsführer der GRWS, Stefan Ludwig.

Direkt im Anschluss an die Entscheidung des Preisgerichts werden die Arbeiten von Samstag, 28. April bis einschließlich Samstag, 12. Mai, im Foyer des R-Gebäudes der Hochschule ausgestellt und somit der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. re

Die Fakten

Baugebiet: Im Norden Rosenheims südlich der Hochschule an der Lena-Christ-Straße.

Größe des Baugebiets: Rund 17300 Quadratmeter (7300 Quadratmeter waren schon im Besitz der GRWS, 10000 Quadratmeter hat die GRWS im Tausch für die Bogensiedlung vom Freistaat erhalten).

Zahl der Wohnungen: Rund 200, davon etwa 100 öffentlich gefördert und etwa 100 frei finanziert

Größe der Wohnungen: zwischen 50 Quadratmeter (zwei Zimmer) bis 95 Quadratmeter (vier Zimmer).

Zahl der zukünftigen Bewohner: etwa 600 Personen

Bauherr: GRWS Wohnungsbau- und Sanierungsgesellschaft der Stadt Rosenheim mbH

Voraussichtlicher Baubeginn: 1. Quartal 2020

Voraussichtliche Fertigstellung erster Abschnitt: 3. Quartal 2021.

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