„Markuspassion“ auf der Zielgeraden

von Redaktion

Der „Chor an der Erlöserkirche“ fiebert seinem ersten großen Konzert unter neuer Leitung entgegen

Rosenheim – Die „Markuspassion“ von Reinhard Keiser (1674 bis 1739) zählt zu den ganz wenigen Kompositionen, die kein geringerer als Johann Sebastian Bach abgeschrieben, erweitert und selbst mehrfach aufgeführt hat. Dieses abendfüllende Werk für Chor, Solisten und Streichorchester möchte Dekanatskantor Johannes Eppelein am Sonntag, 11. März, um 17 Uhr mit dem Chor an der Erlöserkirche zur Aufführung bringen.

„Ich fühle mich in Rosenheim sehr wohl“

Johannes Eppelein

Seit Januar wird jeden Dienstag für die äußerst dramatisch angelegte Passion geprobt: Schnelle Wechsel von Chorälen, Arien, Rezitativen und „Turba-Chören“, die das Geschrei des Volks im Verlaufe des Passionsgeschehen Jesu Christi zum Ausdruck bringen. Zwar sei die Mar- kuspassion des vor allem in Hamburg als Opernkomponist wirkenden Reinhard Keiser im Vergleich zu den großen Passionen Bachs mit mehreren Stunden Aufführungsdauer eine Miniatur, doch im Aufbau und Dramatik trotzdem mit Letzteren vergleichbar, so Eppelein. Bach hätte schon gewusst, warum er diese Passion abgeschrieben und aufgeführt hat.

Die „Markuspassion“ ist das erste größere Chorkonzert seit Eppeleins Dienstantritt in Rosenheim vor gut sechs Monaten: „Ich fühle mich in Rosenheim sehr wohl und bin äußerst glücklich über die Entwicklung meines Chores!“

Der Einladung zum Mitsingen beim Chorprojekt „Markuspassion“ folgten über 25 Neueinsteiger, sodass der Chor spontan um über ein Drittel auf nun knapp 70 Mitglieder angewachsen ist. Auch die Konzentration und die Motivation seiner Chormitglieder seien sehr hoch, lobt Eppelein: „Meine stille Hoffnung ist natürlich, dass uns die Projektsänger über die Aufführung hinaus erhalten bleiben oder weitere Interessenten nach dem Konzert zu uns stoßen, sodass wir die Chorstärke halten können.“

Die kommenden Projekte sind eine musikalische Andacht am Karfreitag (30. März), ein Gottesdienst mit der Bach-Kantate „Erschallet, ihr Lieder“ am Sonntag, 29. April, sowie ein Konzert mit englischer Chormusik des 19. und 20. Jahrhunderts am Sonntag, 8. Juli, bevor dann die Vorbereitungen für den Jahreshöhepunkt mit dem „Magnificat“ von Johann Sebastian Bach sowie verschiedenen weihnachtlichen Werken von Felix Mendelssohn-Bartholdy am 16. Dezember beginnen.

Interessenten können zu Beginn der Probenphasen jederzeit einsteigen oder zum „Schnuppern“ jeden Dienstag um 19.30 Uhr im Gemeindehaus der Erlöserkirche in der Königstraße 23 vorbeikommen.

Nun steht aber erst einmal der Feinschliff für die Markuspassion am Sonntag, 11. März, bevor. Dazu wird neben den Dienstagen auch am kommenden Wochenende geprobt. Auch die separaten Proben mit Solisten und Instrumentalisten haben bereits begonnen.

Als Solisten sind Dagmar Gareis (Sopran), Stefan Steinemann (Altus), Magnus Dietrich (Tenor – Evangelist/Arien), Thomas Bock (Tenor – Petrus/Pilatus) und Martin Burgmair (Bass – Christus) zu hören.

Instrumentaler Partner ist das Barockensemble „Gradus ad parnassum“ um Cellist Felix Thiedemann. Die sieben Mitglieder des Ensembles haben sich auf die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts und die damit zusammenhängende Aufführungspraxis spezialisiert. Daher wird die Passion auch in historischer Stimmung und auf alten Instrumenten erklingen und somit dem Klangbild des 18. Jahrhunderts besonders nahekommen.

Karten für das Konzert sind an der Abendkasse erhältlich. Aufgrund der begrenzten Platzzahl empfiehlt sich eine Reservierung per E- Mail an Johannes Eppelein: johannes.eppelein@elkb.de.

Artikel 1 von 11