Rosenheim – „Im Berichtszeitraum hat die Zahl der Einsätze um über 100 auf 1215 zugenommen. Dagegen ist die Zahl der Aktiven leicht rückläufig“, berichtete Stadtbrandrat Hans Meyrl.
Bei den Einsätzen machten auch die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels und die damit verbundenen Wetterkapriolen der Feuerwehr zu schaffen. Im vergangenen Jahr habe die Flüchtlingssituation vor allem einen immensen ehrenamtlichen Einsatz mit sich gebracht. Besorgt zeigte sich Stadtbrandrat Meyrl über den Trend, Einsatzkräfte zu bedrohen. Meyrl beklagte die mangelnde Wertschätzung der ehrenamtlichen Tätigkeit durch die Gesellschaft. Vergessen werde, dass diese Arbeit rund um die Uhr eigentlich eine hoheitliche Aufgabe der Kommunen sei.
Gerufen wurden die Wehren der Stadt im zurückliegenden Jahr zu 892 Einsätzen, die sich auf über 10000 Einsatzstunden summierten. Pro Tag seien dies im Schnitt 2,44 Einsätze. Meyrl kündigte für den Herbst eine Feuerwehrbedarfsplanung an. Mit diesem Gutachten werde die Leistungsfähigkeit dokumentiert.
Bei den Gesamteinsatzzahlen dominieren die technischen Hilfeleistungen mit 421, die Feuersicherheitswachen mit 206, die Fehlalarmierungen mit 136 und die Brandeinsätze mit 91. Bei den Einsätzen wurden 188 Personen betreut, 105 Personen gerettet, davon 21 über die Drehleiter. Es wurden sieben hilflose Personen gefunden. In sechs Fällen leistete die Feuerwehr eine medizinische Erstversorgung. Sechsmal mussten Tote geborgen werden.
Im Rahmen der Brandeinsätze waren unter anderem sieben Großbrände, 13 mittlere Brände und 36 Kleinbrände abzuarbeiten. Bei einem Bombenfund in der Kastenau wurden die Feuerwehren massiv gefordert. Auch über 150 Fehl- und Falschalarme machten den Floriansjüngern zu schaffen.
Wiederholt hat der Stadtbrandrat auf die Problematik hingewiesen, dass die vorgeschriebenen Hilfsfristen von zehn Minuten wegen weiter Anfahrtswege der Feuerwehrleute nicht immer eingehalten werden können. Abhilfe könne nur die Schaffung von Wohnungen für Feuerwehrdienstleistende in der Nähe der Hauptfeuerwache leisten. Um den vielschichtigen Aufgaben im Alltag zu begegnen, müsse es zudem gelingen, fachfremde Aufgaben auszulagern. Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer würdigte die Arbeit der Feuerwehr für die Sicherheit der Bürger. „Im Zusammenspiel mit den übrigen Diensten verdient auch die Feuerwehr, gewürdigt zu werden“, sagte Bauer.
Der neue Leiter der Polizeiinspektion Rosenheim, Polizeioberrat Volker Klarner zollte der Feuerwehr allerhöchsten Respekt und lobte die gute Zusammenarbeit. Was die Übergriffe auf Polizei, Rettungsdienste und Feuerwehr betrifft, wolle man der Entwicklung mit geeigneten Maßnahmen entgegentreten. jre