Rosenheim – Deutschlandweit spüren die Einzelhändler zunehmend den Druck der Online-Konkurrenz. Um sich auch in Zukunft behaupten zu können, braucht es kreative Ideen, steht für Hans Schussmann, Projektmanager des Rosenheimer Aicherparks, fest. An der Idee, auf dem Dach des TK-Maxx ein Café mit Rundumblick über ganz Rosenheim einzurichten, hält er darum weiter fest.
Seine Visionen gehen jetzt aber noch weiter. Er könnte es sich auch gut vorstellen, dass die einzelnen Gebäude durch Brücken und Wege über die Dächer hinweg miteinander verbunden werden und dort oben dann viele Erlebnis-Angebote auf die Kunden warten. „Wir müssen auch in der dritten Dimension denken, um als Einkaufsgebiet attraktiv zu bleiben“, betonte er bei der gut besuchten Mitgliederversammlung im Versammlungsraum im Media-Markt.
Der städtische Wirtschaftsdezernent Thomas Bugl befürwortet derartige Gedankenspiele. Auch für ihn steht fest, dass es in Rosenheim angesichts knapper Flächen in Zukunft darauf ankommen wird, wie man die vorhandenen Gebäudebestände bestmöglich erweitern und nutzen kann.
Mit rund 580 000 Quadratmetern ist das Aicher-Gelände das größte zusammenhängende Gewerbegebiet der Stadt. Der Aicherpark nimmt davon eine Fläche von rund 300000 Quadratmetern ein. 120 Unternehmen haben sich dort angesiedelt. Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer sieht in diesem Gewerbegebiet „enormes Potenzial“ und „die größte Ressource, die die Stadt noch hat“. In den vergangenen Jahrzehnten habe sich dort schon viel zum Positiven hin verändert: „Der Aicherpark hat sich unglaublich gewandelt“, sagte sie. Der Lob ging dabei an die „großartigen Investoren, die der Stadt ein jüngeres, frischeres Gesicht geben“.
Sorgenkind Oberaustraße
Sorgenkind bleibt die Oberaustraße. Sie bietet nach wie vor ein wenig attraktives Bild. Viele Autohändler und Schrottplätze haben sich dort angesiedelt, sehr zum Missfallen der Interessengemeinschaft Aicherpark. Eine Aufwertung dieser Straße erwarten sich viele von ihnen durch Fußgängerwege auf beiden Seiten der Straße. Diese sind aktuell bereits in Planung. Mit den Grundstückseigentümern wurden nach Auskunft von Oberbürgermeisterin Bauer bereits Gespräche geführt. Sie hätten ihre Bereitschaft signalisiert, Teile ihrer Grundstücke für die Verwirklichung dieser Baumaßnahme zur Verfügung zu stellen.
Mit der Realisierung von Fußgängerwegen ist es aber nach Auffassung einiger Mitglieder der Interessengemeinschaft noch nicht getan. „Dann braucht es auch noch eine Beleuchtung. Sonst traut sich in der Nacht dort niemand zu gehen“, meinte ein Mitglied.
Verlängerung Richtung Kolbermoor
Schon seit Längerem im Gespräch ist auch die Verlängerung der Oberaustraße nach Kolbermoor. Zu diesem Punkt gab es jetzt aber einen herben Rückschlag. Ein für den Bau notwendiges Grundstück wechselte den Besitzer und dieser lehnt eine Zusammenarbeit derzeit ab. „Wir geben aber in diesem Punkt nicht auf“, betonte Hans Schussmann.