Rosenheim – Ab wann gab es jüdisches Leben in der Region, wie und wo haben jüdische Mitbürger hier gelebt? Welche Berufe hatten diese, wie waren sie organisiert und welche Erinnerungen gibt es an sie? Welche Schicksale gab es vor und unter dem NS-Regime in Rosenheim?
Eine Stadtführung beschäftigt sich mit diesen Fragen, denn im Vergleich zu anderen oberbayerischen Städten war die Zahl der Juden, die ab dem 19. Jahrhundert in Rosenheim lebten, relativ groß.
Der Rundgang beginnt am Samstag, 28. April, am Parkhaus P1 vor der Touristinfo um 14 Uhr und führt zunächst zum Rathaus. Dort erfahren die Teilnehmer etwas über die ältesten verbürgten Nachrichten von jüdischen Siedlern aus dem 10. Jahrhundert und erhalten einen kurzen Überblick über die weitere Entwicklung im Mittelalter bis hin zu den ersten Neuansiedlungen Ende des 19. Jahrhunderts.
Simon Kohn, Familie Fichtmann oder Samuel und Rosalie Obernbreit, um nur einige Namen zu nennen, begegnen den Teilnehmern am Max-Josefs-Platz, während die Geschichte der Familie Westheimer oder Familie Fischer und einiger anderer Familien am Ludwigsplatz beheimatet ist. Elisabeth Block und ihr bewegendes Tagebuch sowie der Bericht über ein in der Rosenheimer Bevölkerung weitgehend unbekanntes Camp, das nach 1946 überlebende Waisenkinder des Holocaust beherbergte, sind weitere Themen der Stadtführung.
Karten sind im Vorverkauf in der Touristinfo im Parkhaus P1, Hammerweg 1, erhältlich. Die Plätze sind auf 30 Personen limitiert. Weitere Informationen gibt es auch telefonisch unter 3659061.