Rosenheim – Unter der Regie von Florian Schrei hielt „Deifi Sparifankerl“ von Autor Ralph Wallner die Zuschauer von Anfang an in Atem, sorgte für Spannung und Lachsalven und beste Laune. Selbst die hohe Geistlichkeit in Person von Stadtpfarrer Andreas Maria Zach amüsierte sich köstlich über den sympathischen bayerischen „Sparifankerl“ (großartig gespielt von Richard Matl), der lieber „was Guats“ zum Essen will und mit teuflischem Charme auf Freiersfüßen wandelt, als auf dem „Highway to Hell“ eine weitere Seele ins Fegefeuer zu ziehen. Doch genau dies ist die Aufgabe des Luziferius, dessen stets im Hintergrund präsente Großmutter (Stimme von Monika Reiß) ihr „Seelensoll“ noch nicht erfüllt hat und immer wieder mit Hieben ihrem Auftrag an den Enkel Nachdruck verleiht. Ihr droht ein Jahr Kasperltheater, sollte „Lucki“ nicht den Bruder der Ziegenbäuerin Senta (Angelika Zellner), Bertl (Jonas Grießl) „auf die dunkle Seite der Macht“ schleusen. Bertl ist eigentlich grundanständig. Er ist zwar stets zu Streichen zulasten des reichen Grafen Ferdi (Florian Schrei) aufgelegt, aber der lukrativen Straftat, zu der ihn sein Spezl Nepomuk (Thomas Wratzlawek) überreden will, steht er skeptisch gegenüber. Welch zwielichtige Rollen die derbe Goldtalerin (Marion Winkler), die männerjagende Blechhoferin (Monika Fath) oder die vergessliche Ungarin (Daniela Englmeier) spielen, sollten Freunde guter bayerischer Mundartstückerl selber herausfinden. Mit wunderbaren Wortspielereien und Wortneuschöpfungen wie „Büchsenbodschal“ für die schlecht kochende Senta, deftige Dialoge und spritzige Auseinandersetzungen nicht nur mit dem Teufel, sorgen die Akteure für Spaß von der ersten bis zur letzten Minute und für eine Überraschung zum Finale.
Großes Lob gebührt auch diesmal wieder Franz Grießl für sein sehr gelungenes Bühnenbild, Conny Stadler für ihre perfekten Kostüme und der ausgetüftelten Notarangelo und Jonas Grießl.
Weitere Aufführungen des Höllenspektakels, bei dem Lutscher und Spiegel eine ganz besondere Rolle spielen, sind am Freitag, 20., Samstag, 21., Sonntag, 22., Freitag, 27., und Sonntag, 28. April im Künstlerhof am Ludwigsplatz zu sehen. Spielbeginn ist um 20 Uhr, außer am Sonntag, da beginnt die Vorstellung bereits um 18 Uhr.
Karten sind im Ticketzentrum Rosenheim, Stollstraße 1, am Busbahnhof erhältlich, Restkarten an der Abendkasse. Reservierungen sind unter Telefon 08031/15001 möglich. Weitere Infos unter www.volksbuehne-ro.de.