Rosenheim – Mit einem kurzweiligen Programm gelang es den Akteuren des Zitherclubs Rosenheim auf der Bühne, die bunte Jahreszeit musikalisch in den Konzertsaal zu holen.
„Fahrt ins Grüne“, eine flotte Polka von Werner Rutschmann, eröffnete den musikalischen Reigen, beschwingt und routiniert vorgetragen vom Zitherorchester unter der Leitung von Annette Bliemetsrieder, die auch das Gesamtkonzept erstellte und die Moderation übernahm.
Dem Orchester gelang es von Beginn an, das Publikum zu fesseln, die Vorfreude auf weitere musikalische Schmankerl war spürbar. Nicht enttäuscht wurde es dabei von der „Moosröserl Gitarrenmusi“, die mit den Stücken „Der Schmalzige“ von Gottfried Hartl und dem „Rosl Walzer“ von Wolfgang Neumüller begeisterten. Der Komponist Translateur schrieb mit seinem Stück „Was Blumen träumen“ ein gefühlvolles Stück, das ebenso wie der Konzertwalzer „Amors Pfeile“ von Heinrich Freiherr von Reigersbach gekonnt vom Orchester umgesetzt wurde. Hochkonzentriert folgten die zwölf Zitherspieler, fünf Gitarristen und der Bassist den Vorgaben der Dirigentin, die ihrerseits geschickt durch die technisch sehr anspruchsvollen Passagen leitete.
„Mit Lust und Liebe“, so der Titel des nächsten Stückes – und genau so musizierten die drei Frauen der „Brannenburger Zithermusi“. Exakt im Zusammenspiel zelebrierten sie den „Weinwalzer“, der an die Schrammelmusik in den Wiener Heurigenlokalen erinnerte. Bevor das zahlreich erschienene Publikum in die Pause verabschiedet wurde, zog das Orchester noch einmal alle Register, um das Harmoniebedürfnis der Zuhörer zu stillen. Hans Dondl, Münchner Komponist und liebevoll Landlerkönig genannt, schrieb um 1950 seine „Alpenpoesie“, die sämtliche Klischees der damaligen Zitherszene bediente.
Ganz im Stil dieser Zeit ging es dann mit „Im duftigen Hain“, einem Stück des Tölzer Komponisten Josef Christian Fischer, weiter. Gut gelaunt präsentierte das Orchester, nun klanglich von den Geigern Anna Griesl und Curt Wiebel unterstützt, auch dieses Werk. Charmant verband die Moderatorin die unterschiedlichen Programmpunkte. Mit Frühlingsgedichten bekannter Meister wie Heinrich Heine und Erich Kästner schuf sie den passenden Rahmen für die Stücke der „Moosröserl Gitarrenmusi“ und der „Brannenburger Zithermusi“.
Das Orchester überzeugte erneut beim Vortrag von „Waldröschen“, einer Komposition von Paul Spiegelberg. Den Wonnemonat Mai musikalisch festhalten – dies gelang den Brannenburgerinnen mit „Maiglöckerl“.
Die Zuhörer dankten mit frenetischem Applaus, der auch nach dem vom Orchester zuletzt gespielten Stück „Frühlingszauber“ kein Ende nehmen wollte und Begeisterung über das gelungene, kurzweilige Konzert zum Ausdruck brachte. Die Musiker ihrerseits dankten mit zwei Zugaben, überraschend begleitet von Vogelgezwitscher einer kleinen Vogelpfeife. re