Interessante private Bauvorhaben

Bauboom in der City

von Redaktion

In der Innenstadt soll weiter gebaut und nachverdichtet werden. Drei Anträge und Voranfragen stießen im Stadtentwicklungs- und Baugenehmigungsausschuss auf Zustimmung.

Rosenheim – An der Nikolaistraße 19 soll ein neues Wohn- und Geschäftshaus errichtet und ein dahinter liegendes Gebäude umgebaut werden. Das Besondere: Die Antragsteller wollen um eine Esche herumbauen. Sie bildet den Mittelpunkt eines Innenhofes.

Der Neubau soll vier Vollgeschosse, das bestehende erdgeschossige Gebäude eine Aufstockung um weitere drei Geschosse erhalten. Die Fassade zur Nikolaistraße ist mit einem Flacherker geplant. Der Komplex ist für eine Erweiterung des Einzelhandels an der Heilig-Geist-Straße vorgesehen. Im ersten und zweiten Obergeschoss sollen Büro- und Praxisräume, im dritten Obergeschoss Wohnungen entstehen.

„Wunderbar“ nannte Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer das Vorhaben. Genauso positiv sehen sie und der Ausschuss die Planungen für die Kaiserstraße 2. Endlich hat sich ein Investor für eine grundlegende Sanierung des lange brach liegenden Gebäudes gefunden, zeigten sich die Mitglieder erleichtert.

Die Bauherren wollen ab dem ersten Obergeschoss sanieren, das Dachgeschoss anheben und ausbauen. Das bisherige Dach an der Kaiserstraße soll aufgeklappt werden. Hier ist auch eine Panoramaterrasse geplant. Das Gebäude gehört zum Ensemble-Denkmalschutz.

Ein neues Wohn- und Geschäftshaus ist außerdem in der Innstraße 40 geplant. Vorgesehen ist ein viergeschossiges Gebäude mit Mansarddach. Im Erdgeschoss soll ein Verkaufsraum entstehen. Integriert in das Gebäude werden außerdem Wohnungen. Zur Straße ist eine Lochfassade geplant – mit einem interessanten architektonischen Detail: ein über drei Obergeschosse verlaufender Putzrahmen. Eine optische Aufwertung für die Innstraße, war sich der Ausschuss mit Gabriele Leicht (SPD) und Josef Gasteiger (CSU) einig.

Ein Thema zog sich trotz durchweg positiver Resonanz im Ausschuss wie ein roter Faden durch die Beratung: die Stellplatzablöse. Im Fokus steht dieses Thema vor allem immer wieder bei CSU-Stadträtin und Ausschussmitglied Margarethe Fischbacher. Sie legt regelmäßig den Finger in die Wunde.

Problem Stellplatzablöse

Das Problem: Selten ist es vor allem in der Innenstadt möglich, die notwendige Anzahl von Stellplätzen für ein Bauvorhaben nachzuweisen. Baubewerber lösen die Verpflichtung, Parkplätze zu bauen, mit Geld ab.

Doch Büros, Gewerbe und Praxen benötigen Stellplätze. Josef Gasteiger (CSU) sieht die Ablöse vor allem vor derart genutzten Gebäuden kritisch. Beim Vorhaben in der Nikolaistraße werden sogar 23 Parkplätze finanziell abgelöst. Die Stadt verweist jedoch darauf, dass in der Nähe die Bushaltestelle Stollstraße liegt. Gabriele Leicht (SPD) sieht generell die Notwendigkeit, Alternativen zum Autofahren in die Stadt zu finden. Dr. Wolfgang Bergmüller (CSU) ist trotzdem der Meinung, das Instrument der Stellplatzablöse gehöre auf den Prüfstand und dürfe nicht ausgereizt werden.

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