Auf einem Brunnenrundgang durch Rosenheim

Horst Halser: „Wir brauchen Trinkbrunnen“

von Redaktion

24 Brunnen gibt es laut Umwelt- und Grünflächenamt in Rosenheim. Kaum jemand kennt diese Bauwerke so gut wie Stadtrat Horst Halser. Der 82-Jährige setzt sich vor allem für die Optimierung von Trinkbrunnen ein. Wir gehen mit ihm auf Entdeckungsreise durch die Innenstadt.

Rosenheim – Einer der beliebtesten Treffpunkte in der Innenstadt ist der Nepomukbrunnen. Der älteste und vielleicht sogar schönste Brunnen der Stadt steht auf dem Max-Josefs-Platz. Gebannt betrachtet Horst Halser die lebensgroße Statue des heiligen Nepomuk. „Einfach nur schön“, schwärmt er und fügt hinzu: „Außerdem liefert er Trinkwasser“. Schräg gegenüber steht der Rosenbrunnen. Eine halbkugelförmige Kuppel mit Zierrosen. Ein kleines Schild verkündet dem Betrachter: Auch hier gibt es Trinkwasser. Weiß man‘s? „Der wird zu stark von der Gastronomie zugestellt“, bemängelt Halser.

Hinter der Nikolauskirche befindet sich der Vogelbrunnen des Künstlers Rainer Dillen. Das Bauwerk mit dem kleinen Bronzevogel, der dem Käfig entflogen ist, wird vor allem von Kirchgängern genutzt. „Ein wunderschöner Trinkwasserbrunnen, bei dem leider die Beschriftung fehlt“, so Halser.

Vom Vogelbrunnen geht der Rundgang weiter auf den Ludwigsplatz. Hier steht der Marktfrauenbrunnen. Die drei Marktweiber auf der Mittelsäule lassen Wasser aus ihren Krügen fließen. Aus einer Maske kommt ebenfalls Wasser. „Das Wasser aus der Maske ist Trinkwasser, aber da es keine Beschriftung gibt, weiß das niemand“, sagt Halser kopfschüttelnd. Direkt gegenüber steht der Fischbrunnen, 1866 errichtet. Kein Trinkwasserbrunnen. „Das eiserne Gitter würde das Trinken sowieso erschweren“, so der Stadtrat.

In der Kaiserstraße befindet sich der Floriansbrunnen. Der heilige Florian gilt als Beschützer der Feuerwehr. „Der hat Trinkwasser, obwohl man es ihm nicht ansieht“. Halser lacht und setzt seinen Rundgang fort. Im Riedergarten befindet sich der Mädchenbrunnen oder Brunnenweiberl. Laut Umweltamt gibt es hier Trinkwasser. Eine Beschriftung gibt es nicht.

Vom Riedergarten geht es weiter zum Brunnen am Esbaum. Ein kleines Schild auf der Rückseite der Säule verkündet: Trinkwasser. Der letzte Brunnen des Rundgangs ist der Felsenbrunnen in der Nähe des Busbahnhofs. Für Trinkwasser muss man hier aber nasse Füße in Kauf nehmen. Außerhalb der Innenstadt gelegen sind der Pfarrhausbrunnen in Fürstätt, der Dorfbrunnen in Happing und der Brunnen auf der Loretowiese.

Seit 2015 setzt sich Horst Halser für die Optimierung beziehungsweise Aufstellung von Trinkbrunnen in der Innenstadt Rosenheims ein. „Wir sind eine Touristenstadt, wir brauchen Trinkbrunnen“.

Antrag auf Trinkwasser

Stadtrat Horst Halser möchte außerdem, dass auf den Pausenhöfen der Rosenheimer Schulen Trinkwasserspender aufgestellt werden. Seine Begründung: „Wasser ist für den menschlichen Körper unverzichtbar und sehr wichtig. Besonders Jugendliche und Kinder müssen ausreichend trinken.“ Es müssen ja nicht gleich Brunnen sein, findet er. Trinkwasserstelen, die per Knopfdruck die für körperliche und geistige Leistungsfähigkeit so wichtige Flüssigkeit bereitstellen, reichen aus. Stadtrat Horst Halser hat nach Absprache mit den Schulleitern diverser Rosenheimer Schulen einen entsprechenden Antrag an die Oberbürgermeisterin gestellt.

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