PD Dr. Christoph Knothe, Medizinischer Direktor der Romed-Kliniken:
Der Begriff Heimat hat gerade Hochkonjunktur. Heimat – das ist der Ort, wo ich die Sprache und ihre Dialektfärbung verstehe, wo ich feine Nuancen heraushöre und Gesten richtig deuten kann. In die „Heimat“ wird man hineingeboren, es kann Generationen dauern, bis eine Familie „heimisch“ wird. In den meisten Fällen wird Heimat positiv verstanden, verkitscht als ,dahoam’. Heimat kann aber auch der Ort sein, wo ich gnadenlos ausgegrenzt werde, wo ich Außenseiter bin, wo ich nicht dazu gehöre. Bayerische Schriftsteller haben das beschrieben. Davon abgrenzen möchte ich den Begriff Zuhause: Den Ort, wohin es mich als mobilen Menschen zufällig und vielleicht nur für eine bestimmte Zeit verschlagen hat.