Traurige Nachricht für die Fans der Wanderfalken im Turn der St.-Nikolaus-Kirche: Am Sonntag fand Falkner Erwin Heigl am Fensterbrett des Brutkastens ein totes Küken. „Was tatsächlich passiert ist, wissen wir nicht“, so Heigl. Das zweite Ei war bereits erkaltet. Ein Rettungsversuch in Absprache mit den Naturschutzbehörden war vergeblich. Doch es besteht nach Heigls Angaben eine reelle Chance für ein Nachgelege. Gestern zeigten beide Falken wieder ein Balzverhalten. Das Weibchen grabe fleißig an der Brutmulde. „Mit etwas Glück haben wir in etwa zwei Wochen das erste Ei“, so Heigl. Dass überhaupt ein Jungvogel geschlüpft war, grenzt nach seinen Erfahrungen an ein Wunder. Denn bis jetzt sei noch nie dokumentiert worden, dass ein einjähriges Männchen erfolgreich kopuliert habe. In der Regel seien diese erst nach zwei bis drei Jahren geschlechtsreif. Der unerfahrene Terzel habe sich nicht am Brutwechsel beteiligt. „Deshalb musste das Weibchen vermutlich selbst jagen, um nicht zu verhungern“, erklärt der Falkner. „Ein Auskühlen der Eier war vorprogrammiert.“ Das außergewöhnlich helle und starke Männchen stamme aus dem hohen Norden und sei vermutlich beim Rückzug in Bayern hängen geblieben.