Krieger- und Soldatenkameradschaft erwirbt Rosenheimer ReservistenFahne aus demErsten Weltkrieg

Aus den USA zurück nach Rosenheim

von Redaktion

Einen wertvollen Fund hat die Krieger- und Soldatenkameradschaft Rosenheim gemacht: eine Fahne, die 1825 in Rosenheim geweiht wurde.

Rosenheim – Wer der Krieger- und Soldatenkameradschaft Rosenheim beitreten will, muss nicht im Krieg gedient haben. Unter den Mitgliedern finden sich auch Menschen, die sich durch Erinnerung an die Eltern oder Großeltern verbunden fühlen. Im vergangenen Jahr gab es acht Neuzugänge, darunter viele ehemalige Bundeswehrsoldaten. Damit zählt der Verein aktuell rund 200 Mitglieder.

Immer weniger werden diejenigen, die den Krieg noch selbst miterlebt haben. Umso wichtiger ist es nach Meinung von Vorstand Rudolf Hötzel, die Erinnerung daran wachzuhalten: „Ein Krieg ist so etwas Schreckliches. Das darf niemals in Vergessenheit geraten.“ Darum beteiligt sich der Verein an Gedenkfeiern, legt Kränze an Kriegsdenkmälern und Soldatenfriedhöfen nieder und pflegt diese auch. „Tatsächlich sind den Menschen diese Orte nach wie vor sehr wichtig, das merken wir immer wieder“, so Rudolf Hötzel.

Vor einigen Wochen bekam die Krieger- und Soldatenkameradschaft Rosenheim von einem befreundeten Verein den Hinweis, dass über das Internet eine alte Rosenheimer Reservisten-Fahne in den USA für 1000 Euro zum Verkauf angeboten wird. „Uns war sofort klar, dieses Stück Rosenheimer Stadtgeschichte gehört unbedingt wieder nach Rosenheim“, erzählt Hötzel. Der Kauf war aber auch mit einem Risiko verbunden: „Aus der Ferne lässt sich natürlich nicht leicht beurteilen, ob es sich um ein Original oder eine Fälschung handelt“.

Mittlerweile steht fest: Die Fahne ist ein Original und befindet sich in einem guten Erhaltungszustand. Verziert ist sie mit aufwendigen Stickereien, aus ihnen lässt sich schließen, dass sie 1825 in Rosenheim geweiht und dann im Ersten Weltkrieg im Jahr 1915 in Galizien, 1916 in Rumänien, 1917 in den Karpaten und 1918 in Frankreich getragen wurde. Was sie dort allerdings alles erlebt hat, lässt sich nicht mehr genau nachvollziehen: „Darüber gibt es leider keine genauen Aufzeichnungen mehr.“

Präsentation in einer Sonderausstellung

Im November jährt sich das Ende des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal. Die Krieger- und Soldatenkameradschaft Rosenheim plant eine Gedenkveranstaltung mit Sonderausstellung, bei der dann auch das neue Exponat der Öffentlichkeit präsentiert werden soll.

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