Rosenheim – Der neue Rektor der Technischen Hochschule Berlin ein geborener Rosenheimer. Vor einigen Tagen erfolgte an der Technischen Hochschule in Berlin die feierliche Übergabe der Rektoratswürde an Geheimen Regierungsrat Professor J. Brix, Direktor des Seminars für Städtebau. Geheimer Regierungsrat Dr. Brix hat seine Studien an der Technischen Hochschule in München absolviert. Er ist Bauingenieur und hat als Bauführer seine erste Praxis beim Bau der Münchener Wasserversorgung in Darching ausgeübt. Er ist 1910 einer er ersten Preisträger in dem Wettbewerb um den Bebauungsplan Groß-Berlin gewesen.“
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„Die Mangfall, sonst ein bescheidener, klarheller Fluß, führt reißende, lehmbraune Fluten mit sich, die ein Vielfaches ihrer sonstigen Wassermenge ausmachen. Der sog. Huber Seilerbach ist über die Ufer getreten und überschwemmt in großen Flächen die anliegenden Wiesen. In der Aisingerlandstraße sind vielfach die Keller überschwemmt, Gärten und Wiesen stehen da und dort bereits 30 bis 50 Zentimeter hoch im Grundwasser.“
„An der Kufsteiner Straße wird Rosenheims ,höchstes Hochhaus‘ mit elf Stockwerken entstehen. Das Hochhaus an der Münchener Straße und der große Bettentrakt im Krankenhausgebäude haben zehn Stockwerke aufzuweisen, nämlich Erdgeschoß und neun Etagen. ‚E plus 9‘, wie es in der Fachsprache heißt, war bisher das höchste der Gefühle, wozu sich die Rosenheimer Stadträte bekannten. Der Zug der Zeit, die Notwendigkeit, möglichst viel aus dem vorhandenen Grundstück herauszuholen, hat den Bau- und Vergabeausschuß des Stadtrats veranlaßt, die Regel zu durchbrechen und dem Bauvorhaben der Kreis- und Stadtsparkasse Zustimmung zu erteilen. Mit dem Baubeginn ist spätestens 1970 zu rechnen. Dadurch, daß sich der Auszug des E-Werkes in das neue Gebäude an der Bayernwiese verzögert, tritt auch eine Verschiebung in den Bauplänen der Sparkasse ein.“
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„Als ein junger jugoslawischer Gastarbeiter an einer Baustelle der Autobahn München-Salzburg bei Pang gerade dabei war, Erdreich wegzuschaufeln, hörte er hinter sich ein Zischen: Er drehte sich um und sah, wie eine Kreuzotter auf ihn zuglitt. Mit einem Hieb seiner Schaufel konnte er im letzten Augenblick das Tier töten. Dieser Kampf gegen eine Schlange sollte an der Baustelle für den Arbeiter und seine zehn Kollegen nicht der einzige sein: Innerhalb einer Woche mußten sie nahezu 30-mal zu einem Werkzeug greifen, um sich gegen Schlangen zur Wehr zu setzen. Die Arbeiter einer Münchener Baufirma sind seit längerer Zeit damit beschäftigt, die Überführungsbrücke der Staatstraße 2010 auf die Autobahn München-Salzburg abzureißen, weil das Bauwerk verbreitert werden soll. Als die Arbeitergruppe, die vorwiegend aus jugoslawischen und italienischen Gastarbeitern besteht, dabei war, die grasbewachsene Böschung abzutragen, um an die Betonwiderlager heranzukommen, verwandelte sich die Baustelle in eine regelrechte Schlangengrube. Mit Schrecken registrierten die Arbeiter, daß viele der Kreuzottern sehr angriffslustig waren. Zuletzt ordnete der Bauführer an, daß Wachtposten aufgestellt wurden, während die anderen Männer ihrer Arbeit nachgingen.“
„Wie kann Rosenheim das Verkehrsaufkommen heute und morgen bewältigen?‘, darüber referierte der CSU-Landtagsabgeordnete Adolf Dinglreiter im Kolpinghaus. Dinglreiter schlug vor, den Verkehr, der nicht in die Stadt hinein müsse, um die Stadt herumzuleiten. Die heftig diskutierte B 15 neu sei eine Möglichkeit dazu. ‚Im Norden wollen wir mit einer dritten Innbrücke eine Ost-West-Verbindung schaffen‘, erklärte der Politiker. Parkhäuser zum Beispiel in der Inn- und Stollstraße sowie an der Kaufhalle (heute Modepark Röther, Anmerkung der Redaktion) würden eine erhebliche Entlastung für den Innenstadtverkehr mit sich bringen. Allerdings müsse eine Innenstadt-Ringlinie, die die Parkhäuser mit der City und den wichtigsten Behörden verbindet, im Zehn-Minuten-Takt organisiert werden. Die Ringlinie sollte außerdem jeder mit dem Parkschein nutzen können.“
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„Mit dem gestrigen Beschluß, die von Karstadt vorgeschlagene Fassadenänderung zu genehmigen, machte der Bauausschuß einen weiteren Teil des Weges für die geplanten Baumaßnahmen des Konzerns frei.
Eines ist heute schon klar. Die im März genannte Marke von 100 Millionen Mark für den Um- und Neubau wird überschritten. Nach Abschluß der Arbeiten soll sich das Kaufhaus mit einer auf rund 14500 Quadratmeter verdoppelten Verkaufsfläche darbieten. Die Häuser Münchener Straße 6 und 8 werden abgerissen. Nur die Fassaden bleiben erhalten. Dafür wird die von vielen als im Stadtbild störend wahrgenommene moderne Fassade des jetzigen Kaufhauses geändert.“ re