Burschenverein Kastenau feiert zehnjähriges Bestehen

„Unsere Stärke ist unser Zusammenhalt“

von Redaktion

In Bayern erleben Burschenvereine einen starken Zulauf. Viele existieren bereits seit Jahrhunderten. Der Burschenverein Kastenau (BVK) ist dagegen noch relativ jung. Vom 29. Juni bis 1. Juli feiert er sein zehnjähriges Bestehen. An Mitgliedern mangelt es auch ihm nicht. 60 Buam und 38 Dirndl sind aktiv. Sie kommen nicht nur aus der Kastenau.

Rosenheim – Anfang des 19. Jahrhunderts schlossen sich junge Männer nach ihrer Schulzeit bis zu ihrer Verehelichung zu den ersten Burschenvereinen zusammen. Natürlich ging es ihnen ums Feiern. Von Anfang an engagieren sich die Burschenvereine aber auch für die Tradition, indem sie Kirchtage, Dorffeste und Johannifeiern organisieren oder Maibäume aufstellen.

Die Gründer des Burschenvereins Kastenau dachten an derartige Aktivitäten zuerst einmal aber nicht. Sie riefen den Verein vor zehn Jahren aus einem eher eigennützigen Grund ins Leben. „Auf dem Rosenheimer Herbstfest bekommt man als Verein leichter einen Tisch“, schmunzelt Zweiter Vorstand Johann Raßhofer.

Nach seiner Gründung hat sich der Burschenverein Kastenau aber schnell Brauchtumspflege, Gemeinschaftssinn und das Weiterreichen der hierfür notwendigen Fertigkeiten auf die Fahnen geschrieben. Perchtenlauf und Peter-und-Paul-Feuer in der Kastenau ziehen jedes Jahr aufs Neue Tausende von Besuchern aus Stadt und Landkreis an. Außerdem wurden schon diverse Maibaumfeste organisiert und Maibäume gestohlen. „Da die Kastenau über keinen Stadl oder größere Halle verfügt, stellt es uns Burschen immer wieder vor eine große Herausforderung, die Bäume einzulagern“, erzählt Schriftführer Sebastian Voracek.

Soziales und kirchliches Engagement ist den Burschen ebenfalls wichtig. Dem Kastenauer Pfarrheim haben sie einen Defibrillator gespendet. Für die Fronleichnamsprozession übernehmen sie immer wieder gerne die Gestaltung eines Altares. Unterstützung bei allen Aktivitäten kommt von den BVK- Mädels – ein ebenfalls stetig wachsender Teil des Burschenvereins.

Auf dem Jahresprogramm stehen aber nicht nur eigene Aktivitäten. Die Mitglieder besuchen regelmäßig auch Feste und Feiern von befreundeten Vereinen. „Wir fördern damit das Miteinander von Stadt und Land“, meint dazu Erster Vorstand Sebastian Thoms. Außerdem stellen die Kastenauer Burschen auch gerne ihre Sportlichkeit unter Beweis, beispielsweise durch ihre Teilnahme beim Drachenbootrennen, bei dem sie in den vergangenen Jahren immer ganz vorne mit dabei waren.

Wer aktives Mitglied des Vereins werden will, muss ledig und zwischen 18 und 25 Jahre alt sein. Fördermitglied kann jeder werden, der den Verein ideell und finanziell unterstützen will. Die größte Stärke des Vereins besteht nach Ansicht der Vorstandschaft in seinem Zusammenhalt: „Sonst können wir derart große Feste überhaupt nicht durchführen.“

Das bisher größte Fest in der Vereinsgeschichte

Die Feier zum zehnjährigen Bestehen ist das bisher größte Fest in der Geschichte des Kastenauer Burschenvereins. Die Planungen dafür starteten bereits vor gut zwei Jahren.

Auf dem Programm im Festzelt auf dem Kajakgelände stehen der Auftritt der Rockband „Gsindl“ am 29. Juni und das Weinfest mit Liedermacher Roland Hefter am 30. Juni. Zum Festsonntag am 1. Juli werden viele befreundete Vereine erwartet. Der Tag startet um 9.45 Uhr mit einem Kirchenzug. Der Festgottesdienst in der Kirche Heilige Familie Kastenau beginnt um 10 Uhr. Danach geht es im Festzug zum Festzelt. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Festzelt findet dann am Nachmittag ein Oldtimer-Treffen auf dem Gelände der Firma Artur Bachmayr statt.

Im Zuge des Gottesdienstes wird auch die Standarte geweiht, die der Burschenverein Kastenau anlässlich des zehnjährigen Bestehens anfertigen ließ. Ihr genaues Aussehen ist bis dahin noch streng geheim. So viel hat die Vorstandschaft dem OVB aber schon einmal verraten: „Darauf abgebildet sind unsere Kirche und Burschen beim Aufstellen eines Maibaums. Also, Dinge, die uns wichtig sind.“

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