Drei Fragen an Andreas Kaufmann ...

„Art der waffenlosen Selbstverteidigung“

von Redaktion

Rosenheim – Der Rosenheimer Verein Ju-Jutsu feiert heute, Samstag, sein 20-jähriges Bestehen mit einem Fest im Lokschuppen. Im Gespräch mit der OVB-Stadtredaktion erläutert der Erste Vorsitzende Andreas Kaufmann die Besonderheiten des Vereins.

Was ist Ju-Jutsu?

Ju-Jutsu ist eine moderne Art der waffenlosen Selbstverteidigung. Ju-Jutsu enthält Elemente aus den Sportarten Judo, Karate, Taekwondo oder Aikido. Entwickelt wurde es mit dem Ziel, Techniken, Konzepte und Verhaltensweisen einzuüben, die sich im Fall eines körperlichen Übergriffs zur eigenen Verteidigung abrufen und anwenden lassen. Ein Ju-Jutsuka verteidigt sich deshalb nur. Er greift niemals an. Der wesentliche Punkt an diesem Sport ist aber der Spaß an der Bewegung. Durch die vielen verschiedenen, koordinativ anspruchsvollen Bewegungen trainiert man nicht nur den Körper vollumfänglich, sondern auch den Geist.

Was ist das Besondere an Ihrem Verein?

Ju-Jutsu Rosenheim (JJR) wurde im Sommer 1998 gegründet. Die Abspaltung vom Sportbund DJK Rosenheim – dort war Ju-Jutsu zuerst in der Abteilung Judo integriert, später eine eigene Abteilung – verlief in bestem Einvernehmen. Der Verein hat fast 200 Mitglieder, von denen rund zwei Drittel Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren sind. Besonders ist unsere eigenständige Jugendverwaltung. Mit maximal möglicher Autonomie verwaltet sich die Jugend selbst, wählt aus ihren Reihen einen eigenen Jugendvorstand, plant und organisiert Veranstaltungen oder gruppenbildende Maßnahmen auch über den reinen Sport hinaus. Uns ist in diesem Zusammenhang nicht nur der Sport wichtig, sondern auch die Bildung eines starken und stützenden sozialen Umfelds innerhalb des Vereins.

Wie kommt der Verein an?

„Ju-Jutsu ist landläufig nicht sehr bekannt. Über einen mangelnden Zustrom an Mitgliedern, insbesondere im Bereich der Kinder und Jugendlichen, können wir uns aber dennoch nicht beklagen. Bekannt werden wir einerseits über Mundpropaganda, andererseits aber auch über die seit vielen Jahren über unseren Verein angebotenen Selbstverteidigungskurse für Kinder an Schulen. Zudem bieten wir auch immer wieder Frauen-Selbstverteidigungskurse an. Trotzdem ist es schwierig, Frauen aus diesen Kursen langfristig für das Training zu gewinnen. Der Frauenanteil in unserem Verein liegt aber trotzdem bei über 30 Prozent, während bei den Kindern und Jugendlichen der Anteil von Mädchen und Jungen komplett ausgeglichen ist. Tendenziell trainieren vielleicht sogar eher mehr Mädchen als Jungs. Selbst im doch deutlich härteren Wettkampftraining ist das Geschlechter-Verhältnis ausgeglichen. Interview: Anna Heise

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