Abiturfeier am Karolinen-Gymnasium

Einer der besten Jahrgänge sagt „servus“

von Redaktion

Im Rosenheimer Ballhaus wurden den 115 Absolventen des Karolinen-Gymnasiums ihre Abiturzeugnisse verliehen und damit der bisher leistungsstärkste Jahrgang seit Einführung des G8 verabschiedet.

Rosenheim – Daran konnte auch die fulminante Titelmusik zu „Mission impossible“, dargeboten vom Schulorchester unter der Leitung von Rainer Heilmann-Mirow, nichts mehr ändern. Die Mission war bereits erfüllt, und das zur Zufriedenheit aller Beteiligten. Nicht nur Schulleiterin Sigrid Rechenauer war anzusehen, dass sie stolz auf diesen Jahrgang ist.

An das Zitat „Die Wurzeln der Bildung sind bitter, ihre Früchte aber sind süß“ von Aristoteles dachte die Elternbeiratsvorsitzende, Andrea Schöne und rechnete den Schülern vor, dass sie nun nach gut 10000 Unterrichtsstunden und etwa 200 Klausuren diese Frucht endlich pflücken und ihr Abiturzertifikat in Händen halten dürften.

Das Abitur bezeichnete sie als bedeutenden Meilenstein in der Lebensgeschichte der jungen Leute, wobei sie auch auf die historische Entwicklung dieses Schulabschlusses und die demokratisierende Wirkung von Bildung einging.

In einer selbstironischen und pointierten Abiturrede wiesen Marco Flöß und Jonas Erbesdobler auf ein „gravierendes Talent“ der Schülerschaft hin: Probleme zu verschieben, erst in letzter Sekunde aktiv zu werden und zu lernen oder aber eine Abiturrede zu schreiben. Marco Flöß verglich die Abiturienten mit Diamanten, die auch erst unter Druck zu solchen würden. Viele Lacher erntete er, als er all denen dankte, die immer wieder unermüdlich versuchten, die angehäuften Lücken der Lernenden zu schließen – nämlich sämtlichen Videokanälen, die die Unterrichtsinhalte noch einmal aufbereiteten. Jonas Erbesdobler machte deutlich, wie sehr Schüler die Beziehung auf Augenhöhe schätzten, die sie mit vielen Lehrern in der Oberstufe erlebten.

Nach dem Adagio von Mozarts Klarinettenkonzert in A-Dur, das die Abiturientin Teresa O‘ Duill als Solistin gefühlvoll spielte, richtete die Schulleiterin das Wort an die Abiturienten: Sie erinnerte sie an die Unsicherheit in den ersten Schulwochen, ließ Revue passieren, wie sich die Schüler aus „Einsiedlerkrebsen“ immer mehr zu einem „Wir“ zusammenschlossen, das selbst die Herausforderungen der Pubertät in der Mittelstufe erträglich machte und das auch in der Oberstufe beispielsweise beim gelungenen Abistreich noch stark spürbar war. Das „Wir“, diese Schulgemeinschaft, die nicht nur einengendes Korsett, sondern auch Schutz- und Schonraum gewesen sei, müssten sie nun verlassen. Sie ermutigte dazu, die neuen Spielräume für die eigenen Lebensentwürfe zu nutzen, denn die Welt stehe ihnen nun offen. Sie machte den Absolventen aber auch klar, dass sie es seien, die künftig die Antworten auf die gesellschaftlichen Herausforderungen finden müssten, und warnte davor, sich in eine zu kleine Welt zurückzuziehen, nur weil Differenzierung ermüden könnte. Abschließend gab sie ihnen die Worte eines pakistanischen Studenten mit auf den Weg, der in seinem Land für seine Überzeugung ermordet wurde: „Sei(d) neugierig, mutig, verrückt!“

Auszeichnungen

für viele Schüler

Rechenauer verabschiedete den mit einem Schnitt von 2,28 ganz besonders leistungsstarken Jahrgang, weshalb sich viele Schüler neben dem Abiturzeugnis auch über Sonderauszeichnungen freuen konnten. Knapp 30 Prozent des Jahrgangs erreichten ein Gesamtergebnis mit einer Eins vor dem Komma, gut elf Prozent die Note 1,5 oder besser. Das beste Abitur erreichte Christina Angerer (sozialwissenschaftlicher Zweig) mit der Traumnote 1,1. Herausragende Leistungen erlangten auch Katharina Deckenbach (ebenfalls 1,1), Michael Neumayr, Lukas Galli, Miriam Mittermeier und Philip Hierhager (alle 1,2). Sie sind Preisträger der DAX-Stiftung der Firma Kathrein, die Abiturleistungen bis zum Gesamtergebnis von 1,2 mit 500 Euro würdigt.

Artikel 1 von 11