Bürgerverein Erlenau

„Wo sollen wir Kinder spielen und toben?“

von Redaktion

593 Unterschriften für den Erhalt des Bolzplatzes an die Oberbürgermeisterin übergeben

Rosenheim – „Wo sollen wir spielen und toben, wenn der Bolzplatz bebaut wird?“ Diese Frage stellen Kinder und Jugendliche im Treff Erlenau nicht nur Tiberius Binder vom Stadtjugendring Rosenheim immer wieder. Auch die Mitglieder des Bürgervereins Erlenau wurden von besorgten Eltern und Großeltern danach befragt. Die Jugendlichen im Stadtjugendring warben deshalb mit einer Unterschriftenaktion für den Erhalt des Bolzplatzes.

Ob dies gelingen kann, ist eine Frage, die auch Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer bei der Übergabe von fast 600 Unterschriften von Anliegern und Nutzern nicht befriedigend beantworten konnte.

Derzeit ist die eingezäunte Grünfläche vor der Kirche St. Hedwig im Flächennutzungsplan als Bolzplatz eingezeichnet und von der Stadt als Nutzfläche für die Öffentlichkeit gepachtet. Ausgestattet mit Fußballtoren und Basketballkorb, wird der Platz täglich vom Kindergarten, von Schulkindern und Jugendlichen der angrenzenden Siedlungen genutzt. Auch die Ferienaktivitäten des Stadtjugendrings sowie Bürgerfeste des Bürgervereins Erlenau finden dort statt.

Anstelle der Grünfläche sollen „an die umliegende Bebauung angepasste Wohnblocks“ entlang der Rechenauerstraße entstehen, so der Wunsch der Eigentümer. Geplant sind drei- bis fünfgeschossige Gebäude. „Dies ist nach dem Baugesetzbuch zulässig“, so Bauer, die keine Chance sieht, die Bebauung grundsätzlich zu verhindern.

Ob zumindest ein Teil der Fläche für die Öffentlichkeit – speziell für die Kinder und Jugendlichen – gesichert werden kann, ist noch ungewiss. Über einen Bebauungsplan will die Stadt eine behutsame Nachverdichtung ermöglichen und öffentliche Grünflächen festlegen. Mit den Eigentümern wird noch verhandelt, teilte die Oberbürgermeisterin im Baugenehmigungs- und Stadtentwicklungsausschuss mit.

Die SPD-Fraktion hatte sich in einem Antrag für den Erhalt des Bolzplatzes eingesetzt und dabei mit der Festsetzung des Areals im Flächennutzungsplan als Grünfläche argumentiert. Die Ausschussmitglieder mussten jedoch feststellen, dass das Baugesetzbuch zählt: Und es sieht vor, dass innerhalb bebauter Ortsteile Vorhaben zulässig sind, die sich der Umgebungsbebauung anpassen. Das ist beim Antrag in der Erlenau der Fall.

Die letzte Entscheidung zur Sache fällt am Mittwoch, 25. Juli, im Stadtrat (um 17 Uhr startet die öffentliche Sitzung im Rathaus). Als Alternativstandort für den Bolzplatz hat die Stadt ein Gelände am Klärwerk angeboten – knapp zwei Kilometer von den Wohnsiedlungen entfernt.csi/duc

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