Mann trägt wieder Bart – und was für einen: Woher kommt dieser haarige Trend?
Um genau zu sein ist der Vollbart ja schon wieder out, wenn man auf die Meinung von Lifestylemagazinen hört. Dieses Jahr wird der Schnurrbart ganz besonders gefeiert. Trends haben eben immer nur eine kurze Halbwertszeit und deshalb würde ich beim Bart auch nicht von einem Trend sprechen. Den gibt es schon so lange wie die Bibel und die Ilias. Zeig mir mal einen Trend, der das von sich behaupten kann.
Ein Bart benötigt jedoch viel Pflege, wenn der Träger nicht zottelig aussehen will.
Jawohl, das stimmt, natürlich musst du den Bart erst einmal wachsen lassen, damit er vom Drei-Tage-Bart zum Vollbart werden kann. Allerdings solltest du schon gleich am Anfang deinen Bart pflegen. Zum Beispiel gibt es da das Jucken, das viele Männer quält, wenn der Drei-Tage-Bart irgendwann zum Zehn-Tage-Bart geworden ist. Das hat schon so manchem Bart-Projekt ein frühes, jähes Ende bereitet. Das lässt sich aber mit Bartöl wunderbar in den Griff bekommen. Die Kombination aus unterschiedlichen Trägerölen pflegt Haare und Haut und die ätherischen Öle sorgen nebenbei für einen herrlichen Duft. Um Bartöl zu verteilen, ist eine Bartbürste das beste Hilfsmittel. Wenn der Bart dann länger geworden ist, hilft ein grob gezahnter Kamm, alles in Form zu bringen und kleine Knoten zu lösen. Zwei- bis dreimal die Woche solltest du ihn mit Bartseife waschen, damit er auch immer schön sauber ist und gut riecht. Jetzt könnte ich noch ewig weiterreden über das Rasieren der Konturen mit dem Rasiermesser oder das Zwirbeln des Oberlippenbartes.
Gibt es eigentlich beim Bart eine Mode? Und wenn ja, was ist derzeit in?
Wenn du die Bartstile der letzten Jahre in unser aller liebsten Suchmaschine erfragst, stellst du recht schnell fest, dass sich vier Bartfrisuren in immer unterschiedlicher Reihenfolge unter diesen „Moden“ finden: Drei-Tage-Bart, Vollbart, Oberlippenbart und Henriquatre (Anmerkung der Redaktion: königlicher Bart). Davon gibt es dann Varianten wie zum Beispiel den ZZ oder den Hollywoodian oder das einfachste und damit beste Beispiel: Drei-Tage-Bart und Zehn-Tage-Bart. Und wie gesagt, der Oberlippenbart ist dieses Jahr ganz groß in Mode.
Steht ein Bart wirklich jedem Mann?
Ein Bart verändert das Erscheinungsbild. Er ist ein Statement. Und um es einfach mal ehrlich zu sagen: Mit großer Wahrscheinlichkeit sieht ein Mann mit Bart besser aus als ohne. Das liegt natürlich im Auge des Betrachters und meins findet Bärte eben schön – vorausgesetzt, du wählst einen Bartstil, der zu deinem Bartwuchs und der Form deines Gesichtes passt. Die Kurzfassung: Ein Vollbart gibt einem schmalen Gesicht mehr Fülle, der Henriquatre streckt ein rundes und etwas fülligeres Gesicht, ein Oberlippenbart kann als Raumtrenner für ein langes Gesicht wirken und der Drei-Tage-Bart macht ein quadratisches Gesicht weicher. Bei all diesen Stilen sind aber die Feinheiten wichtig, sonst wird es recht schnell recht wild. Ein Vollbart zum Beispiel sieht nur gut aus, wenn der Bartwuchs entsprechend dicht ist: Nicht jeder kann also einen Vollbart tragen.
Ein Klischee hält sich hartnäckig: dass ein Bart beim Küssen stört. Wie sind da Ihre Erfahrungen?
Definitiv stört er nicht! Klar, ich muss das sagen. Aber natürlich, es kratzt ein wenig und da entgegne ich frei nach dem großartige Patrick Salmen: Selbstverständlich kratzt das. Es ist wie das Kratzen einer Plattennadel über Vinyl. Das kratzt auch und ist trotzdem schön.
Interview: Heike Duczek