Rosenheim – Gesundheitliche Probleme nennt der neue Wirt Wolfgang Lentner auf Anfrage der OVB-Stadtredaktion als Grund für den Entschluss. Er hat sich zu viel zugemutet. Lentner, im Hauptberuf Lehrer, hofft trotzdem, dass es weitergeht – indem der Betrieb auf mehrere Schultern verteilt wird. Ihm schwebt die Gründung eines Träger- und Fördervereins vor, der das Jazzlokal betreibt. Als Pächter darf Lentner an einen solchen Verein untervermieten. Dessen Mitglieder könnten dann gemeinsam die drei Hauptaufgaben stemmen: Finanzen, Gastronomiebetrieb und Künstlermanagement. So ähnlich klappt es schon bei der Asta-Kneipe.
Ein erstes Treffen einer Initiative, deren Mitglieder sich für die Wiedereröffnung des „Le Pirate“ engagieren wollen, findet am 10. September statt. Weitere Bürger, die sich anschließen wollen, können sich unter wolfganglentner@web.de melden.
Der Pächter, der erst im Mai die Nachfolge von Wirtin Petra Rose angetreten hat, verhehlt jedoch auch nicht, dass es für das Kultlokal sieben Interessenten gibt. Auch mit ihnen wird verhandelt.
Tatsache ist jedoch auch: Das große Geld ist mit dem Lokal nicht zu machen. Offiziell gibt es nur 36 Sitzplätze. Trotzdem: Die Konzerte im „Jazz-Wohnzimmer“ am Ludwigsplatz waren sehr beliebt. Hier starteten viele regionale Gruppen ihre Karriere, hier traten in den vergangenen Jahren sogar Weltstars auf. 70 Konzerte waren schon fest gebucht, die der neue Pächter jetzt absagen musste. „Das ist mir sehr schwer gefallen“, sagt Lentner, der hofft, dass eine Lösung gefunden wird.