Rosenheim – Im Inntal, südlich von Rosenheim, hat die Deutsche Bahn (DB) in der ersten Jahreshälfte, wie berichtet, 28 Erkundungsbohrungen für eine mögliche Trasse für den Zulauf zum Brennerbasistunnel durchgeführt. Geologen haben nun auch Bereiche nördlich davon identifiziert, die eingehend untersucht werden müssen, so die DB in einer Pressemitteilung.
Rund um Rosenheim fehle es stellenweise noch an ausreichenden Kenntnissen des Untergrunds für die Planung einer neuen Schienentrasse als Teil des Brenner-Nordzulaufs. Von November bis zum Mai 2019 seien deshalb dort 44 Bohrungen vorgesehen – im erweiterten Planungsraum Rosenheim Nord und Süd mit den Gemeinden Rosenheim, Kolbermoor, Bad Feilnbach, Bad Aibling, Tuntenhausen, Großkarolinenfeld, Schechen, Vogtareuth, Prutting, Stephanskirchen, Riedering und Rohrdorf.
DB-Projektleiter Christian Tradler: „Wir gehen zunächst auf die Gemeinden zu, stellen das Erkundungsprogramm vor und erläutern die Rahmenbedingungen. Wichtig ist uns dabei, Verständnis für die Maßnahmen zu wecken und einvernehmlich mit den Gemeinden vorzugehen, zumal diese Bohrpunkte keinerlei Aussagekraft bezüglich eines späteren Trassenverlaufs besitzen.“
Das Erkundungsprogramm wurde nach DB-Angaben so konzipiert, dass möglichst wenige Bohrungen auf privatem Grund erfolgen. Die Bohrtechnik vermeide Erschütterungen. Auch wenn bereits zahlreiche Informationen über die Bodenbeschaffenheit vorhanden sind – gewonnen durch Oberflächen-kartierungen oder im Zuge anderer Projekte und Bauvorhaben – sind weitere Erkundungen notwendig, heißt es. Ergänzend führt die Bahn auch wieder geoseismische und geoelektrische Messungen durch.
„Wir erwarten uns vertiefte Kenntnisse über die Bodenbeschaffenheiten und damit wichtige Hinweise für die weiteren Planungsschritte“, so der DB-Projektleiter. Im Vordergrund stehen die Boden- und Grundwasserverhältnisse, die Charakteristik und Verbreitung von Lockermaterial sowie die Abgrenzung verschiedener geologischer Strukturen. „Eine Erkundungsbohrung ist wie ein Nadelstich in den Boden. Mit den dabei gewonnenen Bohrkernen wird die Struktur des Bodens deutlich erkennbar“, so Tradler. re