Rosenheim – Eine endgültige Schließung des Bades kommt nicht in Frage, das steht seit den Protesten Rosenheimer Familien und Sportler im vergangenen Jahr fest. CSU und SPD hatten sich mit Anträgen für die Rettung ausgesprochen, der Haupt- und Finanzausschuss sah dies genauso.
Jetzt musste er sich wieder mit dem leidigen Thema beschäftigen und die nächste Kröte schlucken: Nicht nur das Becken ist aufgrund eines angegriffenen Betonfundaments unter dem Bassin sanierungsbedürftig, auch das Dach. Hier wurde Pilzbefall an zwei Holzbindern festgestellt. „Bestand Einsturzgefahr?“, fragten Ausschussmitglieder alarmiert und sahen sich schon an den Fall Bad Reichenhall erinnert. Baudezernent Helmut Cybulska wies diese Sorge zurück. Doch die Feuchtigkeitsschäden seien so groß, dass sich die Frage stelle, ob das Dach Schnee oder Starkregen standhält, deutete Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer an. Im Oktober werden detaillierte Untersuchungsergebnisse erwartet. Fest steht jedoch bereits: Das Lehrschwimmbecken bleibt geschlossen. Klappt es doch noch mit der Sanierung im Bestand, würde diese etwa ein Jahr dauern. Muss neu gebaut werden, heißt es noch länger warten, bis in der Johann-Rieder-Realschule wieder Runden im Wasser gedreht werden können. Für die Übergangszeit muss Ersatz geschaffen werden für den Schwimmunterricht von Sebastian-Finsterwalder-Gymnasium, Ignaz-Günther-Gymnasium, Johann-Rieder-Realschule und Astrid-Lindgren-Grundschule sowie für die Schwimmer des TSV 1860 und die Sportler des Kajak-Clubs. Das Lehrschwimmbecken war stets von morgens bis abends belegt. Das Schul- und Sportamt plant bereits die Schwimmzeiten in den nutzbaren Einrichtungen um. Zu ihnen gehört das Hallenbad, betrieben von den Stadtwerken, außerdem gibt es neben dem Lehrschwimmbecken Am Nörreut noch zwei weitere an den Schulen in Aising und Westerndorf St. Peter. Hier werde eine Ausweitung des Betriebes bis 22 Uhr überlegt, so der Sprecher der Stadt gegenüber den OVB-Heimatzeitungen. Diskutiert wird auch die Frage, ob das Freibad ein Tragluftdach erhalten kann. Das wurde aus mehreren Gründen verworfen. Eine solche Konstruktion ist unverhältnismäßig teuer und eine Verankerung im Boden nicht darstellbar..