Rosenheim– Die ersten Kindergartengruppen und Schulklassen trafen bereits am frühen Morgen auf dem Ludwigsplatz ein. Insgesamt waren es heuer über 500 Buben und Mädchen, die der Einladung des Bayerischen Bauernverbandes folgten.
Immer wieder gerne mit dabei ist der Rosenheimer Kindergarten „Stadtmäuse“. „Unsere Vorschulkinder freuen sich auf diesen Tag riesig“, erzählte Erzieherin Barbara Hofmann. Besonders gut kam bei ihren Schützlingen Plastikkuh „Rosi“ an, weil sich diese so bereitwillig „melken“ ließ. Nebenbei ließen sich die Kleinen allerlei Kostproben schmecken. „Besonders gut kommen immer bei allen die frischen Brezen an“, so die Erfahrung von Barbara Hofmann. Besonders schön fand sie, dass heuer ein Metzger auch Lammwurst verteilte: „So dürfen auch unsere muslimischen Kinder eine Scheibe Wurst probieren.“
Gegenüber von „Rosi“ hatte eine lebende Verwandte Stellung bezogen: Kuhdame „Zita“ grast normalerweise auf einer Weide in Großkarolinenfeld. Georg Dürr hat „Zita“ für den Tag in Rosenheim ausgewählt, weil sie durch ihre Aufenthalte auf einer Alm den Kontakt mit Menschen gewöhnt ist, außerdem: „Ist sie einfach meine Schönste“.
„Zita“ war nicht die einzige tierische Vertretung. Vor Ort war auch noch ein Mutterschaf mit einem erst drei Tage alten Lämmchen und ein ganzer Bienenstaat. Die Imkerfamilie Sollinger aus Tattenhausen erklärte anhand dieses quirligen Schauobjekts, wie so ein Bienenleben überhaupt aussieht. Besonders toll fanden die kleinen Besucher, dass es auch dort etwas zu „streicheln“ gab, und das völlig gefahrlos – denn männliche Bienen haben keinen Stachel.
Josef Bodmaier, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, zeigte sich mit der Resonanz der Schmankerlstraße wieder sehr zufrieden. „Das Wetter strahlt mit den zufriedenen Besuchern um die Wette“, freute er sich. Die Veranstaltung werde mittlerweile auch von anderen kopiert: „München hat nach unserem Vorbild die Bauernmarktmeile eingeführt.“
Immer viel zu tun gibt es an diesem Tag für Marktleiter Josef Wallner. Um 6 Uhr am Morgen wies er alle Standbetreiber an ihrem Platz. Wallner kann sich noch gut erinnern, wie die Schmankerlstraße 1989 zum ersten Mal veranstaltet wurde, damals als Reaktion auf die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl. „Danach brach bei den Bauern der Umsatz ein. Wir suchten nach einem Weg, um mit der Öffentlichkeit ins Gespräch zu kommen“, erzählt er. Seit dieser Zeit habe sich der Markt ständig weiterentwickelt. 25 Stände gab es in diesem Jahr. Bei der Organisation wurde wieder darauf geachtet, ein möglichst breites Spektrum regionaler, landwirtschaftlicher Produkte zu präsentieren.
Immer wichtiger wird dabei der Aspekt „Nachhaltigkeit“. „Wir wollen in Zukunft dahin kommen, dass nur noch Mehrweggeschirr verwendet wird. An vielen Ständen klappt das bereits ganz gut“.