Ärgernis

Krähenplage: Maßnahmengefordert

von Redaktion

Schlaglöcher, Vermüllung, Rasereien, Krähenplage: Das sind die größten Probleme in der Mitte und im Süd-Westen der Stadt, die bei der Bürgerversammlung in der Schule Fürstätt angesprochen wurden.

Ärgernis Müll an der Mangfall: „Es wird immer schlimmer“, finden die Bürger. Foto re

Große Kolonien der geschützten Saatkrähen belasten die Bürger rund um Hochfellnstraße und Kampenwandstraße. Unerträglich ist das Geschrei der Vögel, klagten Anlieger. Sie forderten Maßnahmen. Diese sollen demnächst bei einem Ortstermin mit der Naturschutzbehörde bei der Regierung von Oberbayern besprochen werden. duc

Vermüllung: „Eine einzige Katastrophe“

Rosenheim – Gefährlich für Fußgänger und Radler, voller Schlaglöcher und Risse: Der Ausbau der Mangfallstraße darf nicht länger auf die lange Bank geschoben werden, so die Stimmung in der Bürgerschaft. Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer deutete an, dass die Maßnahme eventuell aufgrund ihrer Dringlichkeit vorgezogen werden könnte – von 2021 auf 2019. Die Entscheidung trifft der Stadtrat, der die Mittel bereitstellen muss.

Rennstrecke

durch Fürstätt

Noch zu beantworten ist in diesem Zusammenhang die Frage der Förderung, die von bestimmten Ausbaukriterien abhängt. Tempo 30, Aufpflasterungen zur Verkehrsberuhigung, sichere Führung der Radfahrer: Auch dies sind Punkte, die den Bürgern wichtig sind. Außerdem soll keine Parallelität mit dem Ausbau der Kufsteiner Straße entstehen, der für 2022 terminiert worden ist. Der Leiter des Tiefbauamtes, Hans Joachim Stein, wies außerdem auf laufende Grunderwerbsverhandlungen zum Gehweg hin. Es bleibt bei einer Fahrbahnbreite von sechs Metern und beim Ausbau in zwei Abschnitten.

Eine vorübergehende Druckampel wünschen Bürger für die Querungen im Bereich Waldeckweg. Sorgen bereitet der zunehmende Durchgangsverkehr in Fürstätt. Von einer „Rennstrecke“ sprachen Gäste der Versammlung. Ein Verkehrszähler hat Daten geliefert, die demnächst vorliegen und Aufschluss über die Verkehrsentwicklung geben werden, berichtete Stein.

Max Wiedemann regte an, beim Ausbau des Brückenbergs die Situation für Radler von der Hubertusstraße Richtung Bahnhof zu verbessern. Sie müssen eine hohe Steigung meistern – auf einer derzeit sehr unübersichtlichen Kreuzung.

Viele Einwohner wünschen sich außerdem eine Fußgänger- und Radfahrbrücke über die Gleise am Bahnhof Richtung Klepperstraße. „Ein Traum“, gab die Oberbürgermeisterin zu. Doch der Grund für die Brückenaufsetzer gehört der Bahn, die einer Umwidmung zustimmen muss. Das Bauwerk werde „irre teuer“, nannte Bauer einen Aspekt, warum es wohl so schnell damit nichts wird.

Mehr Parkflächen an der Klepperstraße: Auch dieser Wunsch wird vorerst nicht erfüllt. Öffentlich gefördert werden nur Park-&-Ride-Flächen, die ebenerdig sind, nicht Parkhäuser, hieß es zu Begründung. Die Bahn hat ausreichend Flächen an der Gießereistraße, sie ist jedoch anscheinend nicht bereit, für ihre Kunden Stellplatzanlagen zu errichten.

An der Nordseite des Bahnhofes wird jedoch in diesen Tagen ein neues Parkhaus eröffnet, berichtete Baudezernent Helmut Cybulska. Ob das dagegen hilft, dass die Siedlungen rund um die Klepperstraße von Pendler zugeparkt werden? Die Oberbürgermeisterin forderte die Verwaltung auf, den Ordnungsdienst vorbeizuschicken.

Viele Rosenheimer wünschen sich, dass der Bahnhaltepunkt Stephanskirchen doch noch kommt. Eigentlich ist er aufgrund der ablehnenden Haltung des Gemeinderates Stephanskirchen vom Tisch – „noch nicht ganz“, deutete Rechtsdezernent Herbert Hoch an, dass hierzu noch einmal im Rahmen des ÖPNV-Gutachtens diskutiert werden sollte.

Nachfragen gab es aus der Bürgerschaft auch zum Thema Gewerbegebiet Brucklach. Ansiedeln soll sich nur produzierendes Gewerbe, Betriebe mit dem Schwerpunkt Entwicklung und Dienstleistung, erläuterte Bauer. Verboten würden großflächiger Einzelhandel, Tankstellen und Autowaschanlagen. Erschlossen wird das neue Gewerbegebiet über Panorama-Schwaig. Mittlerweile ist die Fläche kampfmittelfrei. Diskutiert werde noch die Frage, ob die Stromtrassen erhöht oder in den Boden verlegt werden, so Bauer.

Wegeverbindung

weiter gesichert

Sie berichtete außerdem über die Verlängerung der Veränderungssperre zur Sicherung der Wegeverbindung Fürstätt-Kirchstraße-Salurner Straße. Hier gab es, wie berichtet, massive Grunderwerbsprobleme. Jetzt besteht anscheinend Hoffnung auf einen Ankauf, deutete Bauer an.

Keine Fragen gab es zum geplanten Neubau des OVB-Medienzentrums an der Mangfallstraße – nach Meinung der Oberbürgermeisterin „eine großartige Planung“. Sie erläuterte, dass im Rahmen eines Bebauungsplanverfahrens mit Umweltbericht die Auswirkungen des Bauvorhabens detailliert aufgezeigt werden.

Bauer informierte außerdem über den neuen Bahnhaltepunkt Aicherpark, der Mitte 2019 eröffnet werden soll, und über den Stand des Hochwasserschutzes an der Mangfall und den städtschen Gewässern wie Au- und Mitterharter Graben. Etwa acht Kilometer lange Deiche sichern die Siedlungen vor einem 100-jährigen Hochwasser.

Aktuelles Problem an der Mangfall: der Müll. Im Traumsommer 2018 entwickelte sich eine intensive Feierszene – mit zugemüllten Uferbereichen. „Eine einzige Katastrophe“, ärgerte sich auch Bauer. „Es wird immer schlimmer“, bestätigte Hoch. Was tun? Noch mehr Appelle an die Vernunft? Noch mehr Kontrollen und Bußgelder, nur das hilft, waren sich die Bürger einig.

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