von Redaktion

Im Modell hat die Ausstellung „Saurier der Meere“ bereits Gestalt angenommen. Bis die Schau aber im Lokschuppen zu sehen sein wird, dauert es noch eine Weile: Das Ausstellungszentrum wird derzeit erweitert und modernisiert. Ein Baustellenrundgang.

Einblicke in eine Großbaustelle

Rosenheim – Der Lokschuppen in Rosenheim zählt mit bis zu 280000 Besuchern pro Jahr zu den erfolgreichsten Häusern in Deutschland. Um diesen Status erhalten zu können, wird er grundlegend saniert. Die Gesamtkosten dafür belaufen sich voraussichtlich auf netto rund zehn Millionen Euro, rund drei Millionen werden vom Freistaat gefördert. Der genaue Termin der Wiedereröffnung steht bisher nicht fest. „Es kommt darauf an, wie streng der Winter wird“, sagt Heinz Bösl, Finanzdezernent der Stadt Rosenheim.

Gemauertes

Gewölbe entdeckt

Bisher liegen die Arbeiten gut im Zeitplan. Die Dachsanierung ist bereits abgeschlossen und der rückwärtige Anbau für ein größeres Foyer mit Museums-Shop sowie neuen Räume für die Museumspädagogik und WC-Anlagen nimmt bereits Formen an. Derzeit spielen sich die Arbeiten dort aber im Untergeschoss ab.

Beim Ausbaggern der Baugrube stießen die Arbeiter auf ein interessantes Detail: gemauerte Gewölbebogen. „Da der Lokschuppen keinen Keller hatte, dürfte es die eigentlich gar nicht geben“, sagt ein Mitarbeiter des zentralen Gebäudemanagements. Mittlerweile gibt es eine Theorie darüber, wozu die Bögen im Gebäude aus dem Jahr 1858 ursprünglich dienten: Beim Ölwechsel der Eisenbahnen wurde das Öl einfach nach unten und damit in den Mühlbach abgelassen. Die Bögen dienten wahrscheinlich als Stütze zum darunter liegenden Grundwasser und Seeton. An negative Folgen dieser Methode für Mensch und Natur dachte zu damaligen Zeit wohl niemand.

Die aufzuwendenden Mittel für den Anbau betragen 40 Prozent der Gesamtkosten. Für Brandschutz und Elektroarbeiten wird rund eine Million Euro ausgegeben. Von der vielen Arbeit, die dafür nötig ist, sieht man aber, im Gegensatz zum Foyer, nach Fertigstellung kaum etwas: In der Ausstellungshalle werden alle Leitungen in einem Zwischenraum zwischen der Fassade und den Innenwänden verlegt. Die Grundfarbe der Wände und Decken ist schwarz und das aus gutem Grund, wie die Planer erklären: „Der Fokus liegt später ganz auf den Exponaten. Durch Licht werden sie gekonnt in Szene gesetzt.“

Große Erdhügel

auf Laziseplatz

Auf dem Laziseplatz vor dem Lokschuppen sind große Erdhügel aufgeworfen. Das Erdreich stammt aus dem Aushub für den Anbau. Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass jede einzelne Erdschicht getrennt nach belastenden Materialien untersucht werden muss. Der Begriff „belastet“ bedeutet aber nicht automatisch „schädlich“. Werden etwa im Humus organische Substanzen gefunden, darf diese Erdschicht später nicht mehr zum Auffüllen der Baugrube verwendet werden, weil durch den natürlichen Abbau Methan und Kohlendioxid entstehen. Aus archäologischer Sicht förderten die Baggerarbeiten lediglich ein paar alte Eichenstämme zutage.

Für die Mitarbeiter des Ausstellungszentrums gibt es auch während der Sanierungsphase viel zu tun. Die Vorbereitungen für die nächsten Ausstellungen laufen bereits, wie ein Blick auf die Facebook-Seite des Lokschuppens zeigt. Anhand eines Modells der Ausstellungshalle im Maßstab 1:50 entwirft das Planungsteam den Besucherrundgang.

Voraussichtlich ab Herbst 2019 wird die Ausstellung „Saurier – Giganten der Meere“ dann mit einer verlängerten Laufzeit bis Anfang Dezember 2020 zu sehen sein, so die Zeitplanung.. Ab 2021 sind wieder jährliche Erlebnis-Ausstellungen geplant.

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