Rosenheim – Die Happinger-Au-Straße soll ausgebaut werden und einen Geh- und Radweg bekommen, der in beide Richtungen befahrbar ist. Diese Entscheidung fiel im Verkehrsausschuss des Rosenheimer Stadtrats. Den entsprechenden Antrag hatte die SPD-Fraktion gestellt. Realisiert wird der Weg aber wohl erst im Jahr 2021. Grund dafür ist, dass die Bahn entlang der Strecke Rosenheim-Kufstein für Lärmschutz sorgt und beide Planungen aufeinander abgestimmt werden sollen.
Stadtrat Andreas Lakowski (SPD) wunderte sich, wie das Bauvorhaben in der Versenkung hatte verschwinden können. Denn bereits im Jahr 2004 hatte der Ausschuss einem entsprechenden Vorschlag der Verwaltung zugestimmt, die Happinger-Au-Straße auszubauen, inklusive eines drei Meter breiten Geh- und Radweges. Doch 14 Jahre lang sei nichts passiert. Tiefbauamtschef Hans-Joachim Stein sagte, es habe bisher andere Prioritäten gegeben. Die Notwendigkeit des Ausbaus sei aber nach wie vor gegeben –und die Stadt hat die notwendigen Grundstücke nach Auskunft von Baudezernent Helmut Cybulska auch bereits gekauft.
Stadtrat Franz Opperer (Grüne) hält es für sinnvoll, eine Fahrradstraße einzurichten. Weil die Happinger-Au-Straße nicht durch den Wald führe, es also keinen störenden Wechsel von hell und dunkel gebe, könne es sich bei dieser Fahrradstraße um ein „optimales Modellprojekt“ handeln. Fahrradstraßen räumen Radlern mehr Rechte ein und dürfen von allen Verkehrsteilnehmern mit maximal 30 km/h befahren werden. In München habe man mit solchen Straßen bereits beste Erfahrungen gemacht, bestätigte Rosenheims Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer (CSU). Manfred Orgler vom Amt für Sicherheit und Ordnung nahm die Anregung daraufhin auf. Vorzupreschen und die Straße in diesem Zusammenhang gar nicht oder nur moderat auszubauen, sei jedoch nicht zielführend.
Stadtrat Daniel Artmann (CSU) erkundigte sich, warum nicht auf beiden Seiten Radwege angelegt würden. Die Verwaltung habe abgewogen und sich für einen Mischverkehr auf einer Straßenseite entschieden, wurde ihm mitgeteilt. Franz Opperer legte Wert darauf, die Fortführung des Radwegs in die Innenstadt sicherzustellen und diesen mit dem Bestand zu verknüpfen.