Zum Bericht „Zwei Achsen mit viel Potenzial“ im Lokalteil:
Den Fahrradverkehr zwischen der Stadt Rosenheim und ihrem Umland attraktiver zu machen, ist ja grundsätzlich eine gute Idee. Aber dann kommt der Pferdefuß beziehungsweise gleich derer mehrere: „…den bestehenden Mangfalldamm dafür zu verwenden, funktioniere mangels Platz nicht“ – „… solle an den Stadtgrenzen jeweils eine Einfädelung in das bestehende Netz der … Radwege erfolgen“. Das heißt auf Deutsch: Hier sollen jede Menge Steuergelder verbaut werden, ohne, dass es dem Radfahrer viel bringt. Wer sportlich unterwegs ist, spart auf dem neuen Schnellweg außerorts vielleicht ein, zwei Minuten, dafür fressen in der Innenstadt rote Ampeln und Wartezeiten bei der Querung belebter Straßen in Summe locker vier, fünf Minuten auf. Ich kann da mitreden, denn ich bin jahrelang per Rad von Raubling nach Rosenheim gependelt und weiß, wie die meiste Zeit verloren geht: nicht durch schlecht ausgebaute Wege, sondern durch radfahrerfeindliche Verkehrsregelungen und Ampelschaltungen beziehungsweise durch den Versuch, diese auf Umwegen zu umgehen. Wenn man Rosenheim und sein Umland für Radfahrer wirklich attraktiv machen will, muss man den unbedingten Vorrang der Bedürfnisse des Autoverkehrs zumindest auf bestimmten Streckenabschnitten infrage stellen.
Bernhard Edlmann
Raubling