Rosenheim – Nach der Bekanntgabe der Trassenvorschläge zum Nordzulauf des Brennerbasistunnels formiert sich auch im Stadtgebiet von Rosenheim der Widerstand. Am Dienstag, 4. Dezember, gründet sich um 19.30 Uhr im Gasthof Höhensteiger in Westerndorf St. Peter eine zweite Bürgerinitiative.
Die erste unter dem Titel „Den Wasen nicht verbrennern“ ist, wie berichtet, Anfang November im Süden der Stadt entstanden. Bei der Versammlung im Sportheim Pang hatten sich bereits 232 Bürger – hauptsächlich aus Happing, Aising und Pang – als Mitglieder eingeschrieben.
Das Ziel: der
Planungsstopp
Die zweite BI mit dem Titel „Brenner Ro“ will nach Angaben von Sprecher Uli Richter vor allem für die Betroffenheit durch mögliche Nordzulaufstrecken im Bereich Stadtmitte und im Norden von Rosenheim sensibilisieren. „Wir werden jedoch eng mit der Bürgerinitiative im Süden zusammenarbeiten“, betont Richter. Das macht auch Sinn, denn beide Initiativen in Rosenheim haben das gleiche Ziel: den Planungsstopp.
Die BI „Brenner Ro“ wird in den nächsten Tagen durch Plakate, Postwurfsendungen und die Teilnahme an der heutigen Stadtratssitzung, in der es auch um einen Resolutionsantrag zum Nordzulauf geht, auf sich aufmerksam machen, teilt Richter weiter mit. Kern der BI sei ein zehnköpfiges Team, das bisher die organisatorische Grundarbeit geleistet habe. Und nun darauf hoffe, dass sich bei der Gründungsveranstaltung am Dienstag, 4. Dezember, im Gasthof Höhensteiger in Westerndorf St. Peter viele Bürger anschließen würden.
Die neue Bürgerinitiative „Brenner Ro“ ist nach eigenen Angaben überzeugt, dass es sich beim Nordzulauf um „ein Verkehrsprojekt von ungeahnter Zerstörungskraft“ handele – „ganz gleich, ob ober- oder unterirdisch“. „Bis heute hat man keinerlei Zahlen, die zwei weitere Hochgeschwindigkeitsgleise rechtfertigen“, heißt es aus der BI. Sie will sich gemeinsam mit allen Rosenheimern dafür einsetzen, „dass die Region von einer neuen Trasse mit ihren Nachteilen für Mensch und Natur verschont bleibt“.
„Uns geht es allerdings nicht nur darum, ein unnötiges Mammut-Projekt zu verhindern, sondern auch darum, die Anwohner an der Bestandsstrecke zu unterstützen und deren Situation zu verbessern“, so die Initiatoren in einer Pressemitteilung. Die Bürgerinitiative möchte nach eigenen Angaben mit Veranstaltungen die Bürger in der Stadt über die Hintergründe des Projektes informieren und durch Aktionen gemeinsam mit den Landkreis-Initiativen einen Stopp der Planungen bis zur Klärung der offenen Fragen erreichen.