Mit Glassportböden zum großen Erfolg

von Redaktion

Die „ASB Glassfloor“ aus Stein an der Traun liefert in die ganze Welt

Stein an der Traun – Deutschland ist Innovations-Weltmeister: Zu diesem Schluss kam im Spätherbst letzten Jahres das Weltwirtschaftsforum in seiner Studie zur Wettbewerbsfähigkeit. Das Land biete noch vor den USA und der Schweiz die besten Voraussetzungen, um innovative Prozesse von der Idee bis zur Vermarktung umzusetzen, waren die Experten überzeugt. Exemplarisch dafür steht das in Stein an der Traun ansässige Familienunternehmen „ASB Glassfloor“.

Boden für

Sport und Party

Hervorgegangen aus einem Markt- und Innovationsführer im Bereich Squash, erweist sich das Familienunternehmen heute durch Glassportböden mit LED-Spielfeldlinien und daraus abgeleiteten Neuentwicklungen als Ideenschmiede und Vorreiter beim Schritt ins digitale Zeitalter. Aushängeschild der Chiemgauer Firma ist die Ballsport-Arena in Dresden. In dem weltweit größten, blau leuchtenden Multifunktions-Glasfußboden sind 2,5 Kilometer Lichtstreifen für die LED-Markierungslinien verlegt. Das Spielfeld ist 2000 Quadratmeter groß und vielfältig bespielbar. Sogar für Partys ist der Boden geeignet. Die Unterkonstruktion des Schwingbodens mit Aluminium-Schienen sorgt für den, der Norm entsprechenden Kraftabbau. Sie mache den Boden aus gehärtetem Sicherheitsglas elastischer als die meisten Sportböden, sagen die Hersteller. Um eine Spiegelung und große Lichtreflexion zu verhindern, ist die Glasoberfläche speziell geätzt. Zudem sind Keramikpunkte für die Rutschhemmung eingebrannt.

„Gegen Glas gibt es viele Vorurteile“, sagt Christoph Babinsky. Der 33-Jährige ist seit 2012 als Geschäftsführer im Unternehmen. „Es gilt als starr, brüchig, rutschig und durchsichtig. Wir haben mit unseren Böden und der innovativen Technik alle Vorurteile widerlegt.“ Per Knopfdruck auf dem Display lassen sich die unterschiedlichen Liniensysteme für unterschiedliche Sportarten sekundenschnell aktivieren. Mehr als 30 Glassportböden hat ASB inzwischen in privaten und öffentlichen Gebäuden realisiert.

Ergänzend zur Produktserie MultiSports beschreitet das Unternehmen aber auch in anderer Hinsicht Neuland. Mit dem LumiFlex genannten System von vormontierten LED-Vollflächen setzt ASB in Form von XXL-Videoflächen auf neue Architektureffekte, die sich per Computer steuern lassen. Grafiken und Oberflächen, Filme, Clips und Werbeeinblendungen werden so in ganz neuen Zusammenhängen nutzbar. Bei einem Fußball-Turnier mit Weltmeister Miroslav Klose und Kicker-Legende Christiano Ronaldo auf dem Dach des Bikini-Centers in Berlin setzte ASB das System 2015 zum ersten Mal auf einer 200 Quadratmeter großen Fläche ein. Inzwischen sorgen die Systeme in Shops des Designers Philipp Plein, bei Bühnenausstattungen in Las Vegas oder auf dem neuen Microsoft-Campus in Irland für Hingucker.

Der neueste Clou aus Stein an der Traun ist der zusammen mit dem Künstler Marc Gumpinger ent-worfene, begehbare Digital-Würfel „DeepLumen“. Die drei mal sechs Meter große und 2,5 Meter hohe Konstruktion mit teilweise spiegelnden, teilweise halbdurchsichtigen Wänden, Decken und Böden schafft die Illusion einer digitalen Welt voller Illusionen und ungewöhnliche Emotionen. Deren bewegliche Muster und Grafiken werden von Algorithmen gesteuert. Zusammen mit Gumpinger will Babinsky nichts weniger als „die Gestaltung öffentlicher und privater Flächen zu revolutionieren“, wie der Firmenchef sagt.

Horst Babinsky hat das Unternehmen im Jahr 1965 gegründet. Mit der Entwicklung einer frei tragenden Aluminiumkonstruktion in zeitsparender Fertigbauweise – Aluminium Structure Building, kurz ASB – setzte das als „Systembau Horst Babinsky GmbH“ gegründete, mittelständische Familienunternehmen neue Maßstäbe im Bauwesen.

Aufstieg dank
Fertigbau

Innerhalb weniger Jahre entstanden so in Fertigbauweise einige Dutzend Kindergärten, Raststätten, Büros, aber auch Häuser in Nigeria und Abu Dhabi sowie ein Gästehaus für Prinz Feisal in der saudi-arabischen Wüste. Daraus entwickelte sich der 1977 erstmals im ZDF-Sportstudio vorgestellte ASB-System-Court weiter, der der Trendsportart Squash den Weg geebnet hat. Mit über 8000 Courts, die in 32 Länder installiert sind, wurde ASB im Bereich Squash Marktführer. Glascourts auf Kreuzfahrtschiffen oder komplett verglaste Courts mit LED-Linien und -Spielstandsanzeigen setzten Maßstäbe. Inzwischen ist die Squash-Sparte verkauft. 2012 stieg Sohn Christoph Babinsky als Geschäftsführer ein und baute das Geschäft mit der neugegründeten ASB-Glassfloor aus. Mit der Übernahme des Geschäfts und dem Generationswechsel 2016 stieg die Beteiligungsgesellschaft Abacus Alpha mit 49 Prozent im Unternehmen ein. Für dieses Jahr peilt ASB-Glassfloor einen Umsatz von 8,5 Millionen Euro an.

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