CSU will Ampeln nachts ausschalten

von Redaktion

Antrag an Stadtverwaltung, um den Verkehrsfluss zu sichern – Umstrittene Idee

Rosenheim – Macht es Sinn, Ampeln im Rosenheimer Stadtgebiet während der Nacht abzuschalten? Diese Frage soll die Stadtverwaltung prüfen, fordert die CSU-Stadtratsfraktion in einem Antrag. Sie setzt sich dafür ein, die Signalzeichen während der Nachtstunden auszulassen. Eine durchaus umstrittene Idee.

Zu untersuchen sei, „inwieweit, und in welchen Straßen“ Ampeln nachts abgeschaltet werden könnten, ohne die Verkehrssicherheit zu gefährden. Zu sehen sein könnte dann lediglich ein blinkendes Gelblicht, das immer dann zu einer regulären Rot-Gelb-Grün-Schaltung zurückkehrt, wenn ein Fußgänger Bedarf anmeldet.

Zur Begründung für den Antrag teilt CSU-Fraktionsgeschäftsführer und Stadtrat Daniel Artmann mit: „Wo es Sicherheit und Verkehrsaufkommen erlauben, soll durch die Nachtabschaltung der Ampeln ein reibungsloser Verkehrsfluss gewährleistet werden sowie unnötiges Abbremsen und Anfahren verhindert werden.“ Zudem weist Artmann darauf hin, dass die durchgängige Ampelschaltung gerade im Winter zu rechtlichen Problemen führe, etwa, wenn eine Ampel während des Schneeräumens auf Rot schalte und der Winterdienst halten müsse.

Im Oktober 2014 hatten die Rosenheimer Stadträte im Verkehrsausschuss beschlossen, alle Ampeln in der Stadt rund um die Uhr brennen zu lassen. Und die Signale so zu regeln, dass die Wartezeit verkürzt ist. Ziel war es, mehr Sicherheit zu schaffen für Menschen mit Behinderung. Verwiesen wurde damals auf den Teilhabeplan, den der Stadtrat im Jahr 2013 beschlossen hatte. Er weist darauf hin, dass ausgeschaltete Ampeln in den Abendstunden zu gefährlichen Situationen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität führen können. Auch die Straßenverkehrsordnung sieht vor, dass Ampeln in der Regel nachts in Betrieb bleiben sollten. Zudem sprechen Unfallstatistiken eher dafür, die Ampeln angeschaltet zu lassen. So hat etwa eine Studie des Instituts für Verkehrsplanung und Straßenverkehr an der TU Dresden – im Auftrag der Unfallforschung der Versicherer – ergeben, dass ohne Lichtsignale Unfälle provoziert werden können. Demnach gebe es nachts an Kreuzungen ohne laufende Ampel doppelt so viele Zusammenstöße von Fahrzeugen als mit laufendem Lichtsignal.

Für viele Kommunen ist das An oder Aus der Ampeln auch eine Frage der Kosten, schließlich lässt sich durchs Abschalten im Dunkeln Strom und Geld sparen.bw

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