Rosenheim – Mit der Liebe zu seiner Geburtsstadt und zu den Bürgern macht sich Andreas Kohlberger (50) auf in den Wahlkampf um die Nachfolge von Rosenheims Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer (CSU). Bei einer Versammlung haben die anwesenden Mitglieder der AfD Rosenheim Kohlberger einstimmig nominiert.
Nur etwa 150 Meter vom AfD-Büro an der Rechenauerstraße ist Kohlberger aufgewachsen. Heute arbeitet er als selbstständiger Raumausstatter, lebt in langjähriger Beziehung und hat drei Töchter im Alter von 19, 25 und 27 Jahren.
Über bald 30 Jahre habe er in seinem Job viel mit den Menschen gesprochen, habe erfahren, welche „Ängste und Sorgen“ sie plagen. Mit diesem Wissen und der, wie er sagt, „Nähe zu den Bürgern“ will Kohlberger punkten. „Ich habe mir wirklich viel angehört“, sagt er – und stellt das „Zuhören“ gleich als eines seiner Wahlkampf-Instrumente vor. Dazu soll es Infostände geben, Broschüren und auch in den sozialen Netzwerken will er präsent sein. Wobei er betont: „Das persönliche Gespräch ist mir lieber.“
Grundsätzlich möchte er für ein „Wohlfühl“-Klima in der Stadt sorgen. Wobei er zugesteht, es gebe durchaus einiges, was bereits heute an Rosenheim lobenswert sei: etwa das Sommerfestival und der Mangfallpark. Dennoch sieht er genügend Verbesserungspotenzial, hat seine wichtigsten Ziele bereits festgezurrt: Dazu gehört ein „sicheres sauberes und gesundes Lebensumfeld“ ebenso wie die Stärkung der heimischen Wirtschaft, „damit Rosenheim kein Vorort von München wird“. Kohlberger will „bezahlbaren Wohnraum für alle“ schaffen und dafür kämpfen, dass die Ausstattung von Schulen und Hochschule in Rosenheim weiterhin gefördert wird. Ein „ganzheitliches Verkehrskonzept“ gehört ebenso zu seinen Plänen wie eine bessere Beteiligung der Bürger an Entscheidungsprozessen, insbesondere beim Brennerbasistunnel.
Die Aufgaben, die sich Kohlberger gestellt hat, sind vielfältig. Ob er sich am Ende durchsetzen kann gegen die Mitbewerber, wird sich zeigen. Das Feld jedenfalls ist groß: CSU, SPD, Grüne und FDP haben ihre OB-Kandidaten bereits vorgestellt (wir berichteten). Die Freien Wähler/UP Rosenheim wollen ihren Kandidaten Ende Juli nominieren.
Politisch ist Kohlberger kein unbeschriebenes Blatt. Er gehört der AfD Rosenheim seit 2016 an. Im vergangenen Jahr trat er bei der Bezirkstagswahl für den Stimmkreis Rosenheim-Ost auf Listenplatz 8 an.
Parteifreund Andreas Winhart (MdL) stellt Kohlberger als einen vor, dessen „Lebenslauf einwandfrei“ sei. Und der für eine „sehr sehr bürgerliche Einstellung“ stehe. Was ihn von den anderen OB-Kandidaten in Rosenheim unterscheidet? „Ich bin kein Zugezogener. Ich kenne die Stadt von A bis Z und ihre Bürger auch“, sagt Kohlberger. Und spricht von einer „Liebe zu seiner Heimatstadt“, die so groß sei, dass sie „keiner größer haben kann.“ bw