Ein Leben im Einsatz für andere

von Redaktion

Der Panger Sozialdemokrat Hermann Huber ist im Alter von 79 Jahren gestorben

Rosenheim – Hermann Huber war ein Sozialdemokrat der alten Schule: Las Bücher von Brandt und Schmidt, lebte nah an den Menschen und vertrat die sozialdemokratische Idee in der Kommunalpolitik. Am Montag, 22. Juli, ist Huber gestorben. Er wurde 79 Jahre alt.

Es war ein Leben für die soziale Gerechtigkeit, für ein Miteinander, das Huber geführt hat. Von 1966 bis 1978 engagierte er sich im Gemeinderat Pang, seiner Heimatgemeinde. Nach der Eingemeindung trat Huber in den Rosenheimer Stadtrat ein, saß bis 2008 für die SPD-Fraktion in verschiedenen Gremien, ehrenamtlich, zusätzlich zu seiner Tätigkeit im Finanzamt.

Über vier Jahrzehnte habe er sich „unermüdlich“ für die Bürger eingesetzt, schreibt Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer, stellvertretend für die Stadt, in der Todesanzeige für Huber. Ein Einsatz, den die Stadt würdigte: Sie zeichnete ihn mit der kommunalen Verdienstmedaille in Silber aus. Und nimmt nun Abschied von einem, „der seine Heimatstadt in vorbildlicher Weise mitgeprägt hat“ und dessen Andenken man „stets in Ehren halten“ werde.

Huber hinterlässt seine Frau Edith und die beiden erwachsenen Kinder Christine Huber (42) und Hermann Huber (49). Christine Huber erinnert sich an die Jahre, in denen ihr Vater viel unterwegs war für die Politik. Eine Zeit, in der es aber Momente gab, die die Familie gemeinsam erleben konnte. „Der Papa hat uns oft mitgenommen zu Sommerfesten und Vereinsfesten“, sagt sie.

Er konnte gut mit anderen Menschen, verstand es, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. So mag es nicht wundern, dass er gleichermaßen in Erinnerung bleibt, weil er die Jubilare der Stadt zu ihren Festtagen besucht hat. Er habe diese Aufgabe sehr gerne wahrgenommen, sagt Christine Huber. „Der Papa konnte eine Verbindung aufbauen, das war seine große Stärke.“ Seinen Charakter habe zudem ein „sehr großer Gerechtigkeitssinn“ geprägt, darin liege wohl sein Einsatz für Menschen begründet, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen konnten.

Im privaten Rahmen, der sich in der Kommunalpolitik nie so ganz trennen lässt vom politischen Ehrenamt, war Huber gerne bei den Stockschützen des Skiclubs Aising-Pang. 15 Jahre lang, bis 2008, war er deren Abteilungsleiter, organisierte die erste Damenmannschaft und brachte die Jugendarbeit voran. Selbst betrieb er den Sport bis weit ins Alter. „Er war nicht der beste Stockschütze, aber er hat den Zusammenhalt bei uns geschätzt. Und er war immer da, wenn es etwas zu tun gab“, sagt Georg Fischbacher, der heute Abteilungsleiter ist.

Doch es gab auch Stunden, in denen Huber privat sein wollte. Dann, so sagt seine Tochter, habe er gerne gelesen. Die Tagespresse, aber auch so manches Buch von und über die alten Recken der SPD. „Er wusste, wofür sie stehen. Aber er wollte sich immer auch seine eigene Meinung bilden“, sagt die Tochter.

Hermann Huber wird am Freitag, 26. Juli, beigesetzt. Das Requiem beginnt um 14 Uhr in Mariä Himmelfahrt, anschließend Beerdigung im Friedhof Pang. bw

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