Zwei Autos mit „Superkräften“

von Redaktion

Erstes Supercars-Sommerfest in Rosenheim war ein voller Erfolg

Rosenheim – Laut und schnell war es am vergangenen Samstag auf dem Parkplatz des Einrichtungshauses Weko. Beim Supercars-Sommerfest legten rund 30 Sportflitzer einen Boxenstopp in Rosenheim ein. Zwei Autos stahlen den anderen die Show: K.I.T.T. aus der Fernsehserie „Knight Rider“ und die DeLorean-Zeitmaschine aus dem Film „Zurück in die Zukunft“.

Es waren zwar nicht die Originale, aber perfekte Repliken, in die ihre Besitzer viel Geld, Zeit und Leidenschaft investieren. Florian Bertele, 35 Jahre alt, hat sich damit seinen Kindheitstraum erfüllt. Als Bub im Alter von acht, neun Jahren hat er am liebsten die Fernsehserie „Knight Rider“ geguckt. Darin bekämpft David Hasselhoff am Steuer des sprechenden, denkenden und mit Superkräften ausgestatteten Autos K.I.T.T. das Verbrechen.

Orginale wurden früher verschrottet

Für den Dreh verwendet wurden verschiedene Versionen des Pontiac Firebird. Fast alle wurden nach dem Ende der 80er-Jahre Kult-Serie verschrottet. Dafür gibt es weltweit noch eine ganze Reihe von Replika, aber nur wenige sind am Original so nah dran wie der K.I.T.T. von Florian Bertele. In seiner Kindheit schwor sich der Unterallgäuer, dass er sich eines Tages diesen Wagen nachbauen wird. „An diesem Vorsatz habe ich festgehalten“, erzählt er. Sogar seine Berufswahl hängt damit zusammen: „Als Elektroniker kenne ich mich gut mit der Technik aus“.

Vor zehn Jahren fand er nach langer Suche endlich das passende Fahrzeug. Zuerst kam die Karosserie dran. Dann brachte Bertele seinem Auto das Sprechen bei. Natürlich wollte er die Originalstimme aus der Serie. Der „Knight-Rider“-Fan hat dafür immer und immer wieder alle 90 Episoden genau studiert und die entsprechenden Sprach-Sequenzen herausgeschnitten. Rund 400 Sätze beherrscht der K.I.T.T von Florian Bertele und er ist interaktiv. Fordert ihn sein Besitzer beispielsweise auf, Hasselhoff-Lieder zu spielen, mault das Auto zwar erst ein wenig herum, kommt dem Wunsch aber dann doch entgegen.

Natürlich verfügt der „Pontiac Firebird Trans Am“ von Florian Bertele auch über das typische Lauflicht und so manche anderen Spezialeffekte. Das Armaturenbrett mit seiner Vielzahl an Schaltern, Knöpfen, Blinklichten und Monitoren ist beeindruckend. Auch da geht Bertele keine Kompromisse ein. „Ich verwende nur Original-Materialien aus dieser Zeit“, erzählt er stolz. Alles soll genau so sein wie beim Original-K.I.T.T. Doch da gibt es ein Problem: Weil es den einen K.I.T.T nie gab, fallen den Kennern der Fernseh-Serie bei einzelnen Szenen große Unterschiede in der Innenausstattung des Fahrzeuges aus. „In dieser Hinsicht muss man Kompromisse eingehen“, erklärt Florian Bertele.

Um die 5000 Stunden Arbeitszeit hat er schon in sein außergewöhnliches Hobby investiert. Frau und Kinder weiß er an seiner Seite: „Die sind auch Fans“. Auch David Hasselhoff hat bereits zweimal in Berteles K.I.T.T Platz genommen und sogar seine Unterschrift hinterlassen. „Er war begeistert, aber eigentlich versteht er nicht viel von Autos“, lacht Forian Bertele.

Ein weiteres beliebtes Fotomotiv beim ersten Supercars-Sommerfest war die Replika des DeLorean aus dem Kultfilm „Zurück in die Zukunft“. Mit ihm reisen Doc Brown (Christopher Lloyd) und sein Freund Marty Mc Fly (Michael J. Fox) in das Jahr 2015. Als der Eiselfinger Thomas Schmolinski diesen Film in seiner Kindheit zum ersten Mal gesehen hat, reagierte er genauso wie Florian Bertele. „Bei der Szene mit der Uhr, in die der Blitz einschlug, fasste ich spontan den Entschluss, dass ich mir auch so ein Auto zulege, wenn ich groß bin“.

Es gibt noch eine Gemeinsamkeit bei den beiden: Auch Schmolinski wählte einen Beruf, bei der es vor allem um technisches Verständnis geht. Mittlerweile ist er Inhaber einer Handelsgesellschaft für Elektroinstallationsmaterial.

Gebaut wurde der DeLorean in Nordirland nur von Frühjahr 1981 bis Ende 1982. Weltweit existieren mittlerweile geschätzt nur noch 3000 Stück. Dementsprechend hoch werden sie gehandelt und sind nur sehr schwer zu bekommen. Darum musste sich Thomas Schmolinski erst einmal mit der Nachbildung des Flux-Kompensator begnügen, die er einem anderen Fan abkaufen konnte.

Zeitmaschine und K.I.T.T waren vor Ort

Das Kernstück der Zeitmaschine ist an der Rückwand der beiden Sitze angebracht und besteht aus einem grauen, rechteckigen Kasten mit blinkenden Glasröhren. Überhaupt gibt es auch in der detailgenauen Replika von Schmolinski jede Menge Kabel, Knöpfe, Schalter und Hebel zu bestaunen. Vieles funktioniert tatsächlich. Mühelos lässt sich die Zeit, in die man reisen will, einstellen. Aber dann ist doch Schluss. „Mir fehlt halt noch das Plutonium für den Antrieb“, lacht der 36-Jährige und versichert: „Ich bleibe dran“.

Neben dem DeLorian und dem Pontiac Firebird legten noch rund 30 weitere seltene schnelle Flitzer einen Boxenstopp bei Weko ein, darunter Modelle aus den Sportwagenschmieden Ferrari, Porsche, McLaren und Lamborghini. Wer wollte, konnte gegen eine Spende sogar auf dem Beifahrersitz Platz nehmen und eine Runde drehen. Der Erlös kommt der Organisation „Silberstreifen“ in Vogtareuth zugute.

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