Unbekannte zerstechen Autoreifen

von Redaktion

Sechs Fälle innerhalb von vier Wochen: Anwohner der Filzenstraße in Alarmbereitschaft

Kolbermoor –Peter Schnellinger (59) kann es nicht fassen: Zum wiederholten Mal sind die Reifen seines Autos zerstochen worden. „Das kann ja nicht wahr sein“, schimpft Schnellinger, der seit Anfang Juni an der Filzenstraße wohnt. An einem Morgen im Juni wollte er in sein geparktes Auto steigen –und nichts ging mehr: Der rechte Vorderreifen war platt. Er dachte zunächst an einen Nagel, der im Reifen stecken könnte.

Sofort Anzeige bei

der Polizei erstattet

Nachdem er allerdings das Auto in die Werkstatt gebracht hatte, teilte ihm der Mechaniker mit, dass die Reifen aufgeschlitzt worden sind. „Ich habe gedacht, ich höre nicht richtig“, erinnert er sich. Sofort erstattete er Anzeige bei der Polizei in Bad Aibling.

Laut Polizei sind zwischen Mitte Juni und Mitte Juli an der Filzenstraße insgesamt sechsmal Reifen von geparkten Autos beschädigt worden. Beschädigt? „Zweimal wurden sie zerstochen, viermal wurde die Luft herausgelassen“, sagt ein Mitarbeiter der Aiblinger Polizei. Und weiter: „Es konzentriert sich auf den Bereich Filzenstraße.“ Von einem Brennpunkt will der Polizist jedoch nicht sprechen.

Schnellinger sagt, dass ihm nach der ersten Tat, rund vier Wochen später, in der Nacht auf den 13. Juli, gleich beide Reifen auf der rechten Seite aufgeschlitzt worden seien. „Auch bei einem parkenden Wohnmobil war es so“, sagt er. Obendrein soll an weiteren drei Autos in jener Nacht ein Vorderrad beschädigt worden sein. Schnellingers Auto wurde abgeschleppt und zur Werkstatt gebracht. „Daraufhin hatte ich eine Woche kein Auto.“ Denn die Reifen, die er für seinen Wagen braucht, waren nicht vorrätig. Und neben den Reifen mussten auch die beschädigten Felgen wieder hergestellt werden. „Es war ein Riesengschiss“. Insgesamt musste Schnellinger nach eigenen Angaben 1800 Euro für den Schaden bezahlen, den er nicht einmal selbst angerichtet hatte. Eine betroffene Nachbarin musste nach der Tat das Auto ihres Vaters nutzen, um zur Arbeit zu kommen. Schnellinger selbst hatte die Möglichkeit, von Zuhause aus zu arbeiten. Des Weiteren habe er von Nachbarn erfahren, dass bereits im Frühjahr bei zwei „Lastenwagen die Reifen zerstochen worden“ seien – dazu liegen bei der Polizei allerdings keine Anzeigen vor.

Aber wer steckt hinter den Beschädigungen? „Die Luft herauslassen kann noch als dummer Jungenstreich gelten, aber nicht, wenn Reifen zerstochen werden“, sagt der Polizist in Bad Aibling. Sachbeschädigung an Fahrzeugen komme immer wieder vor. „Mal tritt ein Betrunkener einen Spiegel ab, mal lassen Anwohner Luft aus Reifen geparkter Autos.“ Anwohner? „Ja, weil sie sich über die parkenden Fahrzeuge ärgern“, erklärt er.

Bürger sollen

Augen offen halten

Aber das seien im Bezug auf die Filzenstraße „reine Vermutungen“. Tatsache ist, dass die Polizei Bad Aibling auf die Straße ein „Augenmerk“ hat und sich vermehrt dort zeigt. Das rät die Polizei auch den Anwohnern: „Die Anwohner sollen die Augen offen halten und wenn sie eine verdächtige Person sehen, sollen sie die Polizei informieren.“

Peter Schnellinger sagt, die betroffenen Anwohner seien in Alarmbereitschaft. Wer noch nicht Bescheid wisse, den will er nun informieren. „Wenn viele aufpassen und schauen, passiert vielleicht nichts mehr.“

Artikel 1 von 11